Sehr beeindruckende Rede! Sie hat einen großen sprachlichen und inhaltlichen Bogen geschlagen mit so einfachen (=unprätentiösen), aber mächtigen Worten über Zugehörigkeit, Gemeinschaft, Fremdenfeindlichkeit, über das Ausgrenzen und über die Freiheit. Das war von Anfang bis Ende eine echte Glanzrede, ich habe fasziniert zugehört!
Ja, MeL, als sie z.B. über das "Nullsummenspiel" gesprochen hat, das war so ein "Augenöffner", ich habe mich gefragt, was ein Volker Kauder oder andere Vertreter der CDU/CSU da wohl gedacht haben, als sie diese Worte hörten... Gut, dass sie hören
mussten.
Zitat:
[...] Manchmal frage ich mich, wessen Würde da beschädigt wird: unsere, die wir als nicht zugehörig erklärt werden, oder die Würde jener, die uns die Rechte, die zu uns gehören, absprechen wollen?
Menschenrechte sind kein Nullsummenspiel. Niemand verliert seine Rechte, wenn sie allen zugesichert werden. Menschenrechte sind voraussetzungslos. Sie können und müssen nicht verdient werden. Es gibt keine Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit jemand als Mensch anerkannt und geschützt wird. Zuneigung oder Abneigung, Zustimmung oder Abscheu zu individuellen Lebensentwürfen, sozialen Praktiken oder religiösen Überzeugungen dürfen keine Rolle spielen. Das ist der Kern einer liberalen, offenen, säkularen Gesellschaft.
Verschiedenheit ist kein Grund für Ausgrenzung.
Ähnlichkeit keine Voraussetzung für Grundrechte. [...]
Quelle:
http://www.friedenspreis-des-deutschen- ... e/1244997/