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BeitragVerfasst: 12.08.2015, 16:24 
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Post vom 23.12.12


Teil 55:

Es war ein Tag vor heilig Abend, Rebecca und Marlene wollten gerade damit anfangen den Weihnachtsbaum zu schmücken, den Thomas ihnen freundlicherweise vorbei gebracht hatte. Eine große Kiste mit allem möglichen Schmuck stand vor ihnen, Rebecca schaute zu ihrer Freundin und fragte „irgendwelche speziellen Wünsche dieses Jahr, was die Farbauswahl betrifft?“ Marlene ging lächelnd auf Rebecca zu, wuschelte ihr durchs Haar und sagte „so bunt wie möglich, wenn Du mich fragst“, woraufhin die junge Gräfin sie gespielt böse ansah „hey, Du hast da gerade eine halbe Stunde schwerster Fön Arbeit zerstört“ sagte sie empört. Marlene lachte, zog die sexy Braunäugige an sich und flötete „wenn das so ist, dann brauchen wir darauf ja keine Rücksicht mehr zu nehmen. Ich hätte da nämlich noch eine Idee, wie wir Deine Haare noch etwas mehr zerzausen könnten.“ Rebecca grinste, dann zeigte sie mit dem Finger auf den Baum „und was ist damit? Von alleine schmückt der sich nicht, fürchte ich“ sagte sie mit wenig Enttäuschung in ihrer Stimme. Im nächsten Moment spürte sie bereits Marlenes Lippen auf ihren und die Hände ihrer Freundin suchten sich einen Weg unter ihren Pullover „das kann warten...“ raunte die Blonde und ging mit ihren Händen weiter auf Erkundung. Rebecca fügte sich nur zu gerne ihrem Schicksal und fing an Marlenes Hose zu öffnen „Dein Wunsch ist mir Befehl“ flüsterte sie, bevor die beiden sich weiter ihrer Kleider entledigten, um sich danach auf den Boden sinken zu lassen.

Das Telefon klingelte, während die beiden Damen noch damit beschäftigt waren sich wieder anzuziehen. Rebecca war gerade fertig und so ging sie zum Hörer und nahm das Gespräch entgegen. Als sie wieder aufgelegt hatte, ging sie zurück zu ihrer Freundin, die noch immer in Hose und BH da stand und sich suchend umsah. Rebecca schmunzelte, ging zu ihr und küsste ihren Nacken „suchst Du den hier?“ hauchte sie ihr ins Ohr. Marlene drehte sich um und wollte den Pullover an sich nehmen, aber Rebecca rückte ihn nicht raus „wo hattest Du den denn hin gefeuert und wieso gibst Du ihn mir nicht?“ fragte sie lachend. Rebecca musterte sie von oben bis unten und sagte dann mit verheißungsvoller Stimme „weil ich so noch länger diesen Anblick genießen kann und mir gefällt sehr gut, was ich sehe.“ Marlene ging näher zu ihr, bis sie ganz dich vor ihr stand und legte ihre Hände um Rebeccas Nacken „Du bist ein böses Mädchen...“ raunte sie und küsste die Brünette leidenschaftlich. Einen Moment später stibitzte sie ihrer Freundin den Pullover, entfernte sich schnell und zog ihn an. Rebecca lachte, ob dieses gelungenen Manövers „das war ganz schön fies“ sagte sie belustigt und wartete bis Marlene wieder bei ihr war „ich weiß, aber es war Notwehr“ kam die lachende Antwort, bevor ein erneuter Kuss ihre Lippen verschloss. „War das gerade Marie am Telefon?“ fragte Marlene, als sie sich voneinander gelöst hatten. Die junge Gräfin nickte „ja, sie darf endlich aus dem Krankenhaus. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie abhole und sie erst mal mit zu uns kommen kann“ sagte sie und fragte dann „und wir sind uns nach wie vor einig, was ihren Aufenthalt in Düsseldorf angeht?“ Marlene lächelte „ja sind wir, es bleib dabei. Und während Du sie abholst, kann ich schon mal anfangen den Baum zu schmücken. Zusammen kommen wir ja ohnehin nicht weit“ sagte sie und zwinkerte ihrem Gegenüber zu. Rebecca sagte „woran das wohl liegt...“ gab ihr noch einen Kuss, bevor sie sich Jacke und Schuhe anzog und sich auf den Weg machte.

Vor dem Krankenhaus wartete Marie bereits, sie saß auf einer Bank und bemerkte Rebecca erst, als diese sich neben sie setzte. „Hallo Marie, sag mal träumst Du? Ich hab ein paar Mal nach Dir gerufen...“ sagte Rebecca und als Marie sie ansah, wusste die, dass etwas passiert war. „Was ist los?“ fragte sie besorgt und die blonde Frau ihr gegenüber schien mit ihren Gefühlen zu kämpfen. Nach einer Weile fing sie leise an zu sprechen „die Polizei war vorhin hier...es ist wegen David...“ Bei der jungen Gräfin schrillten alle Alarmglocken „er ist doch nicht schon wieder geflohen, oder? Dann müssen wir sofort zu Marlene..“ sagte Rebecca aufgeregt, doch Marie legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm. „Tut mir leid, nein, er ist nicht geflohen, mach Dir keine Sorgen“ sagte sie und Rebecca war mehr als erleichtert, als sie fragte „was ist es dann?“ Maries Blick war schwer zu deuten, Rebecca glaubte sogar Tränen darin erkennen zu können. Dann endlich sagte Marie was geschehen war „die Polizei hat mir gesagt, dass er.....sich das Leben genommen hat. David ist Tod.“ Rebecca war sprachlos, die Nachricht traf sie völlig unvorbereitet. Sie schaute die Frau neben sich an, die sehr verloren wirkte in diesem Moment, was auch kein Wunder war, nach allem was sie hinter sich hatte. Ohne ein weiteres Wort nahm Rebecca Marie in den Arm und irgendwann hörte sie, wie diese leise anfing zu weinen.

Marlene setzte soeben den Stern auf die Spitze des Baumes, als es an der Tür schellte. Sie drückte auf und ihre Schwester Dana betrat den Raum. Marlene freute sich, ging auf sie zu und sagte fröhlich „hallo Dana, wie schön Dich zu sehen“, bevor sie sie in die Arme schloss. Dana hielt sich krampfhaft an ihr fest weinte leise, was bei der großen Schwester sofort den Beschützer Instinkt weckte. Sie löste die Umarmung, schaute Dana an und fragte besorgt „hey, was ist denn los? Ist etwas mit Hagen?“ Aber Dana konnte ihr nicht antworten, sie war viel zu aufgebracht und so zog Marlene sie erneut in ihre Arme und versuchte sie zu beruhigen. Als dies nach einigen Minuten auch gelang, setzte Marlene sich zusammen mit ihr auf das Sofa und reichte ihr ein Glas Wasser. Dana schaute das Glas an und sagte „hast Du nicht was Stärkeres?“, woraufhin Marlene sie anlächelte und sagte „kommt ganz darauf an, was Du mir gleich erzählst. Aber vorerst muss das reichen.“ Sie nickte, trank einen Schluck Wasser und stellte das Glas dann ab. Es entstanden ein paar Minuten des Schweigens, Dana wirkte reichlich verwirrt und offenbar war ihr die Situation unangenehm. Marlene beschloss sie nicht zu drängen, sie sagte nur „egal was es ist, Du kannst es mir ruhig sagen...Du musst keine Angst haben“ Ihre Schwester sah sie kurz an, erneut sammelten sich Tränen in ihren Augen, sie schaute beschämt zu Boden, als sie leise sagte „ich habe etwas sehr schlimmes gemacht...ich wollte es gar nicht, aber dann ist es einfach passiert. Keine Ahnung was mich da geritten hat, normalerweise bin ich doch gar nicht so...“ Marlene legte ihre Hand auf die von Dana und sagte sanft „was wolltest Du nicht Dana?“ Die Gefragte wendete den Blick ab „ich habe Hagen betrogen...und das schon zum zweiten Mal“ sagte sie noch immer beschämt und fast schon flüsternd. Marlene war baff, damit hatte sie nicht gerechnet und für einen Moment war sie sprachlos. „Siehst Du, jetzt bist Du doch schockiert...aber das ist ja auch kein Wunder. Ich verstehe es ja selbst nicht“ sagte sie niedergeschlagen. Die große Schwester bereute ihr Schweigen bereits und sagte „nein, so ist das nicht. Ich bin einfach nur überrascht...Wie ist es denn dazu gekommen? Du warst neulich schon so durch den Wind, aber ich hatte kein Ohr für Dich, weil es mir selbst nicht gut ging. Das tut mir leid...“ Dana sah sie jetzt endlich an „Du musst Dich nicht entschuldigen, Du hattest weiß Gott andere Sorgen. Mir ging es nicht gut, weil Hagen sich an diesem Tag bei einem Streit auf Jessicas Seite gestellt hat und das nicht zum ersten Mal. Jedenfalls war ich danach noch im No Limits und habe mich ein bisschen meinem Frust hingegeben...und dann kam ER und wir haben uns unterhalten. Er hat mich aufgemuntert und irgendwann wusste ich gar nicht mehr, warum ich überhaupt traurig gewesen war. Dann haben wir getanzt und plötzlich waren wir uns ganz nah und dann hat er mich geküsst. Erst waren wir beide erschrocken, aber dann haben wir einfach weiter gemacht und ich bin mit zu ihm gegangen...Marlene, diese Nacht war der Wahnsinn und obwohl ich danach ein total schlechtes Gewissen hatte, ging sie mir nicht aus dem Kopf. Heute habe ich ihn wieder getroffen und ich war wirklich fies zu ihm, aber dann ist es wieder passiert. Und auch diesmal war es einfach unglaublich...dieser Mann ist so sinnlich und leidenschaftlich, dass es mir glatt den Verstand raubt. Aber es darf nicht sein, ich bin verheiratet und ich liebe Hagen doch...“ sagte Dana überfordert. Marlene verarbeitete gerade was sie gehört hatte und sie konnte die Verwirrung ihrer Schwester nur zu gut nachempfinden. Dann schoss ihr eine Frage in den Kopf, die sie unvermittelt aussprach „wer ist dieser Mann? Kenne ich ihn?“ Dana vergrub ihr Gesicht in den Händen, als sie leise sagte „ja, Du kennst ihn....es ist Ricardo“ und Marlene war ein weiteres Mal an diesem Tage überrascht.


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Verfasst: 12.08.2015, 16:24 


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BeitragVerfasst: 12.08.2015, 16:25 
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Post vom 24.12.12


Teil 56 - Weihnachten Part 1:

Als Rebecca und Marie die Wohnung betraten kam Dana ihnen entgegen, die aber nur kurz nickend an den beiden vorbei ging. Rebecca schaute ihr verwundert nach, schüttelte den Kopf und stellte Maries Tasche ab. Marlene kam auf die beiden zu, nahm Marie in den Arm und sagte „ich bin so froh, dass Du alles gut überstanden hast. Wie geht es Dir denn?“ Marie lächelte tapfer „ganz gut, danke. Aber ich glaube ich habe ein Krankenhaus Trauma“ versuchte sie zu scherzen. Doch Marlene hatte längst bemerkt, dass etwas nicht stimmte, denn auch ihre Freundin wirkte nicht gerade fröhlich. „Was habt ihr denn? Ihr schaut, als wäre jemand gestorben“ sagte sie, ohne zu wissen, dass sie damit ins Schwarze getroffen hatte. Rebecca sagte „nun lass Marie erst mal ankommen...“ und diese fragte „kann ich mal kurz Euer Bad benutzen?“ Die beiden nickten und deuteten auf das Gästebadezimmer, welches Marie daraufhin ansteuerte. Marlene sah Rebecca fragend an, diese nahm die Hand ihrer Freundin und zog sie mit sich zum Sofa, wo sich beide hin setzten. „Was ist denn los?“ fragte die Blonde verwundert und Rebecca sagte „Marie hat heute Besuch von der Polizei bekommen..“ Marlene horchte auf „wieso das? Sag bitte nicht, dass David schon wieder frei ist“ sagte sie fast schon panisch. Rebecca nahm beide Hände von Marlene in ihre und sagte ruhig „nein ist er nicht, keine Angst“ was Marlene mit einem erleichtertem Gesichtsausdruck zur Kenntnis nahm „Gott sei Dank...aber was wollten sie denn dann von ihr?“ fragte sie statt dessen. Rebecca erklärte es ihr „die Polizei hat Marie mitgeteilt, dass David gestorben ist“ sagte sie vorerst, um zu sehen, wie Marlene darauf reagierte. Als sie die Verwirrung im Gesicht ihrer Freundin sah, sagte sie „es war Selbstmord Marlene, sie haben ihn heute Morgen leblos in seiner Zelle gefunden.“ Marlene schaute Rebecca an, sie wusste nicht, was sie sagen, oder fühlen sollte. Dieser Mann hatte ihnen so viel Leid angetan, dass es nicht möglich war um ihn zu trauern. Leise fragte sie ihre Freundin „ist es sehr grausam, wenn ich sage, dass ich erleichtert bin? Ich meine, natürlich ist es schlimm, wenn ein Mensch sich umbringt, aber David war krank...und ich hatte immer Angst, dass ich ihn irgendwann wiedersehen muss.“ Rebecca schaute ihr in die Augen und streichelte ihr zärtlich durchs Gesicht „es ist völlig in Ordnung, dass Du so empfindest, mir geht es auch nicht anders. David war sehr krank und vielleicht ist es am Ende das Beste für ihn. Ich glaube als er die Entscheidung getroffen hat war er das erste Mal seit langer Zeit bei klarem Verstand und hat begriffen, was er alles getan hat. Aber für Marie ist das nicht so einfach, er war eben trotz allem ihr Bruder, sie ist mit ihm aufgewachsen und kannte auch seine andere Seite.“ Marlene lächelte Rebecca dankbar an „Du hast wahrscheinlich recht. Ich bin einfach nur froh, dass jetzt alles vorbei ist und ich hoffe, dass auch Marie ihren Frieden finden wird.“ Die beiden küssten sich sanft und lagen sich gerade in den Armen, als Marie aus dem Bad kam. Sie räusperte sich kurz „ähm, ich werde dann mal zurück ins Hotel gehen jetzt. Danke nochmal, dass Du mich abgeholt hast“ sagte sie und wollte schon Richtung Tür gehen. Rebecca und Marlene tauschten einen kurzen Blick, dann nickte die junge Gräfin ihrer Freundin bestätigend zu, woraufhin diese auf Marie zuging. „Rebecca hat mir gerade von David erzählt, es tut mir leid Marie...ich weiß, dass das alles sehr schwer für Dich ist“ sagte sie und stand jetzt direkt vor der anderen. Marie sagte „danke, aber ich komme schon damit zurecht. Und jetzt will ich Euch nicht länger zur Last fallen.“ Marlene griff nach ihrem Arm um sie festzuhalten und sagte dann „das tust Du nicht und wir möchten gerne, dass Du hier bleibst. Solange Du nicht genau weißt, wie es bei Dir weiter geht, kannst Du bei uns im Gästezimmer schlafen. Außerdem ist morgen Heiligabend und da sollte niemand alleine sein. Wir würden uns wirklich freuen, wenn Du die Feiertage mit uns verbringst Marie.“ Die grünen Augen der blonden Frau füllten sich mit Tränen, sie schaute ungläubig zu Rebecca und als diese lächelnd nickte, sagte sie unsicher „ich weiß nicht, ob ich das annehmen kann...ihr habt selbst so viel durchgemacht und wollt doch bestimmt lieber Eure Ruhe haben.“ Rebecca war inzwischen aufgestanden und neben Marlene getreten, als sie sagte „natürlich kannst Du das, wir hätten es Dir sonst nicht angeboten. Also, herzlich willkommen im Hause Lahnstein-Wolf.“

An diesem Abend unterhielten sich die Frauen noch eine ganze Weile, aber dann waren alle müde und gingen früh schlafen. Am Vormittag des Heilgen Abends stand Rebecca vor dem Baum, den Marlene gestern geschmückt hatte und musste grinsen. So einen bunten Baum hatte sie noch nie gesehen, ihre Freundin hatte ganze Arbeit geleistet, der Anblick machte einfach gute Laune. Zwei Arme legten sich um sie und der süße Duft von Marlenes Parfum stieg ihr in die Nase „und, was sagst Du nun zu unserem Weihnachtsbaum? Zu bunt?“ fragte sie. Rebecca drehte sich zu ihr um „er ist toll, Du hast ein wahres Kunstwerk geschaffen Frau Wolf“ stellte sie lächelnd fest und Marlene dankte es ihr mit einem Kuss, der Lust auf mehr machte. „Hm, eigentlich müssten wir jetzt sofort zurück ins Bett gehen, aber ich fürchte, dann werden wir nicht mehr fertig mit unseren Vorbereitungen für heute Abend“ hauchte Marlene und plötzlich erklang eine dritte Stimme, die sagte „was denn für Vorbereitungen? Kann ich was helfen?“ Die beiden drehten sich um und Rebecca flüsterte Marlene zu „ich glaube wir müssen uns etwas besser benehmen in Zukunft, wir sind jetzt nicht mehr alleine...“, was Marlene mit einem Lachen quittierte. An Marie gewandt sagte sie „heute Abend kommen Freunde von uns, wir wollten zur Feier des Tages eine Gans zubereiten und es soll selbstgemachten Glühwein geben.“ Rebecca fügte lachend hinzu „die Betonung liegt hierbei auf „soll“, denn wir beide sind nicht gerade für unsere Kochkünste bekannt.“ Marlene stimmte ihr lachend zu und Marie überrasche die beiden als sie sagte „das ist kein Problem, eine Gans zaubere ich Euch mit links und ein Glühweinrezept habe ich auch. Also wenn Ihr nichts dagegen habt, dann kümmere ich mich gerne darum. So kann ich mich auch ein bisschen erkenntlich zeigen für Eure Gastfreundschaft.“ Sie erntete erstaunte Blicke, aber die beiden waren froh und willigten nur zu gerne ein „okay, dann bist Du ab jetzt die Küchenchefin und sagst uns, was wir tun können, um Dir zu helfen“ sagte Rebecca fröhlich und schon begannen die drei wie wild in der Küche herum zu wirbeln.

Die Gans war im Ofen und der Glühwein bereits fertig, als die drei Damen sich umgezogen wieder im Wohnzimmer einfanden. „Wow, ich glaube so lecker hat es hier noch nie nach Essen gerochen“ sagte Marlene anerkennend und bekam prompt Zustimmung von Rebecca, die sagte „definitiv nicht.“ Marie winkte verlegen ab und dann schellte es auch schon an der Tür. Rebecca öffnete und einen Moment später standen Olli und Christian vor der Tür, die beide eine rote Nikolaus Mütze trugen und Rebecca stürmisch begrüßten. Auch Marlene ging jetzt zu ihnen und wurde ebenfalls herzlich gedrückt von den beiden Männern. Als sie ihre Sachen abgelegt hatten, war Christian es, der fragte „und wer ist diese hübsche Dame? Doch wohl nicht etwa das Christkind?“ was alle zum lachen brachte. „Du bist charmant wie immer“ feixte Olli und gab seinem Mann einen Kuss. Marlene sagte „das ist Marie, wir haben Euch bereits von ihr erzählt. Und das sind Christian und Olli, sehr gute Freunde von uns. Olli hast Du glaube ich schon einmal gesehen, er ist der Geschäftsführer im No Limits. Marie reichte den beiden die Hand, aber Olli und Christian drückten sie statt dessen „an Weihnachten wird geknuddelt, da kommt keiner drum herum“ sagte Olli und zwinkerte ihr zu. Marie musste lachen, so viele herzliche Menschen auf einem Haufen waren ihr noch


Teil 57 - Weihnachten Part 2:

Zum gemeinsamen Essen war auch Ricardo eingetroffen, alle saßen an dem festlich geschmückten Tisch und ließen sich das von Marie zubereitete Essen schmecken. „Das ist Dir wirklich verdammt gut gelungen, die beste Gans, die ich je gegessen habe“ sagte Ricardo anerkennend und Marie errötete leicht aufgrund des sehr charmanten Kompliments. Rebecca sagte amüsiert „also darauf kannst Du Dir jetzt echt was einbilden...Ricardo ist nämlich ein kleiner Monsieur Bocuse.“ Die anderen nickten lachend, Ricardo knuffte Rebecca in die Seite und zwinkerte ihr zu. Die Stimmung war sehr ausgelassen, es wurde viel gelacht und reichlich getrunken. Im Anschluss an das Essen, nahm der Besuch auf dem Sofa platz und auf den Weihnachtsbaum blickend sagte Christian belustigt „wer hat den eigentlich geschmückt? Ich dachte ja immer, mein Mann sei schrill..aber der toppt selbst das noch.“ Olli packte ihn gespielt böse am Kragen und flüsterte „willst Du Dich etwa beschweren? Dann kannst Du demnächst das Schmücken übernehmen“, woraufhin Christian die Hände hob und lachend erwiderte „Gott bewahre, ich habe nichts gesagt.“ Rebecca umfasste Marlene mit den Armen „den hat meine wunderbare Frau hier geschmückt und ich finde es ist der schönste Baum, den wir je hatten“ sagte sie liebevoll und küsste ihre Freundin zärtlich auf den Mund. Marlene lächelte sie dankbar an und sagte „so, jetzt ist es an der Zeit für die Bescherung. Es sind nur ein paar Kleinigkeiten. Alle Päckchen sind beschriftet und liegen unter dem Baum. Frohe Weihnachten.“ Die anderen legten noch geschwind selbst ihre mitgebrachten Geschenke dazu und dann begann das heitere auspacken. Marie hatte sich still und leise in die Küche geschlichen und beobachtete das Treiben von dort aus, als Rebecca plötzlich vor ihr stand und ihr einen Umschlag reichte. Marie sah sie irritiert an „für mich?“ und Rebecca nickte nur und drückte ihr den Umschlag in die Hand. Marlene war inzwischen zu den beiden getreten und wirkte ebenfalls neugierig, sie hatte keine Ahnung, was in dem Umschlag war. „Das ist mir jetzt ehrlich unangenehm, ich habe doch gar kein Geschenk für Euch“ sagte sie peinlich berührt, doch Rebecca winkte ab und sagte „es ist auch nicht unbedingt ein klassisches Weihnachtsgeschenk...also mach Dir mal keine Gedanken.“ Sie wirkte nicht überzeugt, aber als beide Frauen sie auffordernd ansahen, öffnete sie den Umschlag und zum Vorschein kam ein Vertrag. Marie starrte das Papier ungläubig an „das ist ein Vertrag....über einen Kredit...bei der...“ als sie den Namen der Bank sah, schaute sie Rebecca zweifelnd an. Diese sagte „bei der Lahnstein Bank“ und fügte dann hinzu „ich habe mit meiner Familie darüber gesprochen und auch wenn Du nicht alle Bedingungen für einen Kredit in der Höhe erfüllst, waren sie einverstanden Dir die Summe zu geben. Damit kannst Du auf einen Schlag die restlichen Schulden bezahlen und bist endlich diese schrecklichen Geldeintreiber los. Und Du hast noch ein bisschen Startkapital für Deinen Neuanfang in Düsseldorf, sofern Du denn hier bleiben möchtest.“ Marie fiel fast die Kinnlade runter, sie konnte es anscheinend nicht fassen und auch Marlene sah ihre Freundin überrascht an „Du bist unglaublich, warum hast Du mir davon denn nichts gesagt?“ Rebecca lächelte sie an „hat sich alles erst in letzter Minute ergeben und ich wollte nichts sagen, bevor nicht ganz sicher war, dass es klappt.“ Marie schüttelte immer noch ungläubig den Kopf „das geht doch nicht Rebecca, das kann ich nie und nimmer annehmen...Ihr lasst mich hier wohnen, Du hast mir Geld geliehen und jetzt das. Wie soll ich das alles denn jemals wieder gut machen?“ fragte sie verzweifelt. Rebecca wurde plötzlich ganz erst „okay, jetzt hörst Du mir mal gut zu Marie, denn was Du da sagst ist Unsinn. Du hast mir bereits das größte Geschenk überhaupt gemacht, denn Du hast das Wertvollste und Liebste was ich habe beschützt und dafür gesorgt, dass Marlene wieder bei mir ist“ sagte sie mit Blick auf ihre Freundin, die sichtlich gerührt war. „Mit nichts auf der Welt kann man das aufwiegen und Du hast sogar Dein eigenes Leben dafür riskiert. Es ist nur Geld Marie und meine Familie hat genug davon, von der Bank mal ganz zu schweigen. Also nimm es an und hör auf mir zu erzählen, dass das nicht geht. Du musst nur noch unterschreiben“ sagte sie und reichte Marie einen Stift. Marie nahm ihn entgegen, noch immer nicht in der Lage etwas zu sagen unterschrieb sie mit zitteriger Hand den Vertrag, der für sie ein neues Leben bedeutete, ein Leben ohne Angst und frei von Bedrohungen. Marlene und Rebecca lächelten zufrieden, Marie liefen ein paar Tränen über die Wangen und sie brachte nur mit äußerster Mühe noch ein ersticktes „danke...“ hervor. Die beiden Frauen gingen zu ihr und nahmen sie abwechselnd in den Arm „frohe Weihnachten“ flüsterte Rebecca ihr ins Ohr „frohe Weihnachten“ sagte die immer noch völlig überwältigte Marie. Die anderen hatten das Szenario beobachtet, Olli ging zu ihnen und sagte „ich glaube darauf trinken wir jetzt alle noch einen Glühwein...aber mit extra Schuss.“ Die Idee wurde einstimmig angenommen, alle gingen zurück ins Wohnzimmer, doch Marlene hielt Rebecca zurück und zog sie zu sich „ich kann Dir gar nicht sagen, wie unglaublich stolz ich auf das bin, was Du für Marie tust. Deine Worte haben mich sehr berührt, ich bin unendlich dankbar für jeden einzelnen Moment, den ich mit Dir verbringen darf. Ich liebe Dich“ sagte sie und schaute glücklich in die braunen Augen der jungen Gräfin. „Ich liebe Dich auch...und es ist wahr Marlene, Du bist mein größtes Geschenk und alles was ich brauche“ sagte Rebecca, küsste ihre Freundin und zog sie danach mit zu ihren Freunden, die bereits auf sie warteten.

Zu späterer Stunde, die sechs Männer und Frauen amüsierten sich prächtig, klingelte es unerwartet an der Tür. Marlene fragte Rebecca „erwarten wir noch jemanden?“ und diese erwiderte grinsend „vielleicht kommt jetzt der Weihnachtsmann“ und ging zur Tür. Doch nicht der Weihnachtsmann, sondern Dana stand vor ihr und sie sah alles andere als glücklich aus. „Hallo Dana, das ist aber eine Überraschung....ist etwas passiert?“ fragte die junge Gräfin besorgt. Ihr Gegenüber nickte „ich habe es nicht mehr ausgehalten auf dem Schloss, es gab wieder Streit und ich weiß einfach nicht, was ich machen soll...“ kam die traurige Antwort. Rebecca nahm Danas Hand „jetzt bist Du hier, komm erst mal rein und dann sehen wir weiter“ sagte sie und zog sie in die Wohnung. Marlene kam sofort zu ihnen gelaufen „hast Du es ihm gesagt?“ fragte sie Dana, doch diese schüttelte nur stumm den Kopf, während eine Träne über ihr Gesicht lief. Marlene nahm sie in den Arm und Rebecca fragte „was gesagt?“ Dana schaute schuldbewusst zu Boden und als sie dann Ricardo auf dem Sofa entdeckte, setzte ihr Fluchtreflex ein „es tut mir leid, ich wollte Euch nicht den Abend ruinieren. Ich gehe besser wieder.“ Sie löste sich von ihrer Schwester und wollte schon abhauen, aber Marlene hielt sie zurück „Du gehst jetzt nirgendwo hin. Es ist Heiligabend und Du bist völlig durch den Wind. Du setzt Dich jetzt zu uns und alles andere klären wir später.“ Ricardo war aufgestanden und zu ihnen gestoßen „Du kannst ruhig bleiben, ich werde gehen...es ist ohnehin schon sehr spät“ sagte er fast schon liebevoll. Rebecca verstand nur Bahnhof und wurde langsam ungeduldig „was? Wieso willst Du denn jetzt gehen? Kann mir mal bitte jemand sagen, was hier los ist?“ Dana ging an ihnen vorbei und lief rauf ins Badezimmer, Marlene wollte ihr hinterher, aber Ricardo stoppte sie und fragte „was dagegen, wenn ich mir ihr rede?“ Sie blickte in seine warmen Augen, zögerte einen Moment, doch dann nickte sie ihm zu und er ging Richtung Bad. Marlene schaute ihre Freundin an, dann nahm sie sie zur Seite und flüsterte „Dana und Ricardo haben eine Affäre und ich glaube, dass sie mit dem Gedanken spielt Hagen zu verlassen.“ Rebecca sah sie ungläubig an „WAS? Und das sagst Du mir jetzt? Wie lange weißt Du das schon?“ fragte sie und Marlene spürte, dass sie angesäuert war. „Es tut mir leid, ich weiß es doch auch erst seit gestern...und habe selbst noch keine Ahnung was ich davon halten soll. Aber zwischen Hagen und Dana läuft es doch schon lange nicht mehr gut, im Grunde seit seinem Fehltritt mit Jessica“ sagte sie. Rebecca ließ die Informationen sacken, dann sagte sie „Du weißt, dass ich Ricardo sehr gerne habe...aber Hagen ist mein Bruder. Ich bin nicht gerade froh darüber, dass wir alle Bescheid wissen und er keine Ahnung hat. Außerdem macht er sich jetzt doch bestimmt große Sorgen um Dana..“ Marlene nickte und sagte „ich rufe ihn kurz an und sage ihm, dass sie bei uns ist. Alles andere geht uns nichts an, dass müssen die beiden, bzw. die drei selber klären. Okay?“ Ihre Freundin wirkte wenig begeistert, aber sie stimmte zu und während Marlene zum Telefon griff, ging sie zurück zu den anderen.
nicht begegnet und sie fühlte sich jetzt schon sehr wohl mit ihnen. Rebecca sagte „stellt Euch schon mal gut mit ihr, sie hat nämlich dieses köstliche Essen gezaubert und diesen leckeren Glühwein hier kreiert“ und schenkte jedem eine heiße Tasse davon ein. Die fünf standen im Kreis, als Christian sichtlich bewegt sagte „also wir sind wirklich sehr froh, dass wir heute mit Euch zusammen Heiligabend verbringen können, nach allem was passiert ist. Das ihr beide wieder zusammen und vor allem gesund und glücklich seit ist wohl das größte Geschenk in diesem Jahr.“ Die Frauen waren gerührt, Marlene und Rebecca sagten gleichzeitig „danke“ und Olli flüsterte seinem Mann zu „das hast Du aber schön gesagt“ und stupste zärtlich seine Nase. „Wir sind auch sehr froh, dass ihr heute bei uns seit, später kommt Ricardo noch vorbei, wenn sein Dienst vorbei ist. Also, prost ihr Lieben, auf uns alle und auf ein schönes Weihnachtsfest“ sagte Rebecca und alle hoben ihre Tassen und tranken von dem leckeren Glühwein.



Teil 58 - Weihnachten Part 3:

Nachdem er angeklopft und eine Weile gewartet hatte, schloss Dana die Tür auf und Ricardo betrat das Badezimmer. Er setzte sich ein bisschen abseits von ihr auf die Badewanne und fragte vorsichtig „hast Du Hagen von uns erzählt?“, was sie mit einem Kopfschütteln verneinte. Er sah sie forschend an „aber Ihr habt Euch gestritten? Wegen dem Kleinen oder Jessica?“ Jetzt sah sie ihn endlich an „es geht doch im Grunde immer nur um Jessica und um ihren Sohn...etwas anderes existiert doch kaum noch in unserem Leben“ sagte sie frustriert. „Vorhin war es einfach furchtbar...wie die beiden mit dem Kleinen Pakete ausgepackt haben. Mich schien es gar nicht mehr zu geben, ich kam mir vor wie eine Fremde“ sagte sie sehr traurig und fing leise an zu weinen. Er rutschte näher zu ihr, legte seine Hand auf ihre und streichelte sie sanft „das tut mir leid, ich kann verstehen, dass Dich das sehr verletzt. Hagen ist das wahrscheinlich nicht bewusst, aber er sollte es wissen...Du hast das nicht verdient Dana, Du musst Dein Recht einfordern.“ Sie blickte ihm in die Augen „das habe ich versucht, immer wieder...ständig schwört er mir Besserung, aber dann passiert es wieder. Dabei habe ich immer gedacht, dass WIR ihm wichtig sind...das hat er mir jedenfalls früher immer gesagt. Aber seit der Kleine auf der Welt ist, gibt es irgendwie kein wir mehr...“ sagte sie so leise, dass Ricardo es kaum verstehen konnte. Er drückte ihre Hand, wartete auf ein Zeichen, denn er wollte sie nicht bedrängen. Dann erwiderte sie plötzlich den Druck, Ricardo sah sie an und kurz darauf lag Dana in seinen Armen. Sie schmiegte sich an seine Brust und hatte die Arme fest um seine Taille gelegt. Er streichelte ihr sanft durch die Haare „Du bist eine tolle Frau Dana, aber ich fühle mich trotzdem sehr schlecht, auch wenn Dein Mann sich gerade benimmt, wie der letzte Idiot.“ Sie schaute zu ihm auf, auch sie fühlte sich schrecklich, aber seit Ricardo den Raum betreten hatte und sie festhielt war da wieder diese Anziehungskraft, gegen die sie sich nicht wehren konnte. Fast wie ein Magnet zog es sie zu seinen Lippen und als sie sich trafen, war es wie ein elektrischer Schlag und in Danas Bauch kribbelte es, als ob eine Herde Käfer einen Stepptanz aufführen würde. Sie öffnete die Lippen, ließ ihn ein und ihre Zungen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Spiel, dass dafür sorgte, dass beide sehr unruhig wurden. Sie spürte seine Erregung und auch Ricardo nahm wahr, dass Dana ihn wollte, aber hier war kaum der richtige Ort und auch der Zeitpunkt war mehr als ungünstig. Sanft löste er sich von ihr „Du weißt gar nicht, wie gerne ich jetzt einfach mit Dir gehen würde, aber ich denke es geht nicht, oder? Sag mir was Du Dir wünscht Dana. Sollen wir zu den anderen gehen und versuchen den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen? Oder willst Du nach Hause gehen zu Hagen? Sag es mir einfach, ich will nicht, dass Du denkst ich nutze die Situation aus...“ Jetzt lächelte sie ihn sogar an, als sie sagte „als ob Du so etwas tun würdest...oder doch, Dr. Mendes?“ und Ricardo musste ebenfalls lachen „naja, Du machst mich schon irgendwie schwach...“ gab er zu. Erneut zog es sie zueinander und als sie sich schwer atmend lösten sagte Dana „okay, ich weiß zwar nicht genau, wie das funktionieren soll, aber lass uns zu den anderen gehen. Marlene und Rebecca haben viel durchgemacht und ich möchte ihnen diesen Abend nicht verderben.“ Er nickte, lächelte sie an und sagte „das sehe ich auch so...ich hoffe nur Rebecca reißt mir nicht den Kopf ab. Schließlich ist Hagen ihr Bruder.“ Er wirkte ehrlich besorgt und so sagte Dana „sie wird bestimmt nicht begeistert sein, aber ich glaube kaum, dass sie Dir einen Vorwurf machen wird. Rede einfach mir ihr, Rebecca ist doch eigentlich sehr locker drauf und schließlich bin ich ja diejenige, die ihren Bruder betrügt.“ Ricardo sagte „dazu gehören immer zwei, aber Du hast recht, das wird schon werden“, woraufhin sich die beiden auf den Weg zu den anderen machten.

Zum Glück waren die Anwesenden diskret genug um nicht genauer nachzufragen, statt dessen ging die lustige Runde weiter und es wurde erneut Glühwein nach geschenkt. Olli sagte fröhlich zu Dana „ich freue mich, dass Du da bist und egal was es ist, es kommt bestimmt wieder in Ordnung“ und nahm die junge Frau zwischen sich und Christian. Ricardo ging zu Rebecca, die etwas abseits des Treibens stand und fragte „bist Du mir böse? Ich könnte es verstehen...“ Sie schaute ihren Freund an, sah sein schlechtes Gewissen und wusste in diesem Moment, dass sie ihm gar nicht böse sein konnte. „Erst war ich es, aber nicht wegen dem was zwischen Euch passiert ist, sondern eher, weil ich es gerade mal so nebenbei erfahren habe. Ich bin wohl die letzte, die sich hier als Moralapostel aufspielen darf...Aber eine Sache würde ich schon gerne von Dir wissen Ricardo. Ist das was ernstes mit Dana und Dir?“ Seine braunen Augen sahen in ihre, als er wahrheitsgemäß sagte „Dana bedeutet mir sehr viel, sie ist eine tolle Frau und ich glaube, dass es mich ganz schön erwischt hat. Aber sie ist verheiratet und ich bin mir dieser Tatsache auch bewusst...wir kennen uns noch nicht so gut, aber ich fühle mich sehr gut, wenn sie bei mir ist. Aber solange sie mit Hagen zusammen ist, wage ich mich einfach nicht mehr zu erwarten, ich habe Angst, dass die Enttäuschung danach zu groß ist. Reicht Dir das als Antwort, oder machst Du mich jetzt einen Kopf kürzer?“ Rebecca schaute sehr ernst, doch dann lächelte sie plötzlich und sagte „Du kannst Deinen Kopf behalten, es wäre sehr schade darum. Ich hoffe nur, dass Dana schnell eine Entscheidung treffen wird...sonst wird es für Euch alle nur noch schlimmer und an Hagens Reaktion mag ich ehrlich gesagt gar nicht denken. Aber ich weiß auch, dass mein Bruder eine Menge Fehler gemacht hat und vielleicht waren es einfach ein paar zu viel.“ Sie unterhielten sich noch eine Weile und gesellten sich dann wieder zu den anderen.

Irgendwann ging der sehr schöne Abend zu Ende und die Gäste verabschiedeten sich. Die drei Frauen blieben zurück und tranken noch einen letzten Absacker gemeinsam. Marlene hatte ihre Beine auf dem Sofa ausgestreckt, dazwischen hatte es sich Rebecca jetzt gemütlich gemacht und lehnte sich entspannt an ihre Freundin. Mit geschlossen Augen lag sie da, während Marlene ihr sanft durch die Haare und das Gesicht streichelte. „Das war ein richtig schöner Abend heute“ sagte die jungen Gräfin leise, was sowohl Marlene als auch Marie bestätigten. Marie beobachtete die beiden Frauen, der Anblick berührte sie auf eine Art und Weise, die sie nicht beschreiben konnte und sie hatte das Gefühl, dass es an der Zeit war sie alleine zu lassen. „Ich bin ziemlich müde und gehe jetzt besser schlafen. Nochmals vielen Dank für alles, ich kann mit Worten gar nicht ausdrücken, wie dankbar ich Euch bin. Schlaft gut später, bis morgen“ sagte Marie und stand auf. „Haben wir sehr gerne gemacht“ sagte Rebecca und Marlene sagte „wir danken Dir für das tolle Essen, das Du gemacht hast. Schlaf auch gut, bis morgen.“ Rebecca schaute zu Marlene auf „da waren es nur noch zwei...“ flüsterte sie „und was machen wir jetzt?“ Marlene sagte geheimnisvoll „wir beide gehen jetzt nach oben und dann bekommst Du noch Dein Geschenk.“ Ihre Freundin staunte „wie, noch eins? Hab ich das denn verdient?“ und die Blonde sagte „hm, wenn Du mich so fragst...doch, ich glaube schon“ und gab ihr einen Kuss. Die beiden gingen nach oben und während Rebecca schon fertig im Bett lag, ließ Marlene noch auf sich warten. Dann ging die Tür vom Badezimmer auf und als Rebecca aufblickte stand eine umwerfend schöne Frau in einem ziemlich knappen und äußerst heißem Weihnachtsoutfit vor ihr. Der Anblick ließ Rebecca innehalten, sämtliche Müdigkeit war mit einem Schlag verschwunden beim Anblick ihrer Freundin, die so unglaublich sexy aussah, dass es Rebecca geradezu den Verstand raubte. Ganz langsam kam Marlene zum Bett, sie wusste genau, wie sie Rebecca kriegen konnte und als sie jetzt zu ihr auf das Bett gekrabbelt kam, stoppte sie erst, als sie über ihrer Freundin war und ihr direkt in die Augen blickte. „ Frohe Weihnachten....Du darfst Dein Geschenk jetzt auspacken, wenn Du möchtest“ sagte sie verführerisch, bevor sie sich runter beugte und Rebeccas Lippen öffnete, um ein sanftes, immer wilder werdendes Spiel mit ihrer Zunge zu beginnen. Die junge Gräfin stöhnte leise auf vor Erregung und flüsterte „eigentlich fast zu schade zum auspacken...Du siehst so heiß darin aus.“ Marlene lächelte sie an „ich liebe Dich“ sagte sie glücklich „und ich liebe Dich“ sagte Rebecca und beförderte ihre Freundin durch eine geschickten Drehung nach unten. Sie schaute in Marlenes blaue Augen, strich ihr mit den Fingern zärtlich eine Strähne zur Seite und sagte „Du bist wunderschön“ bevor sie sie sehnsüchtig küsste. Dann fing sie an Marlene aus ihrem sexy Kostüm zu befreien und am Ende waren beide froh, dass sie ihr Geschenk doch noch ausgepackt hatte.

dani2503 hat geschrieben:
Meine lieben Leser,

vielen, herzlichen Dank, dass Ihr meine Geschichte bis hierher verfolgt und auch immer fleißig kommentiert habt. Ich freue mich wirklich sehr darüber.

Die drei Teile zu Weihnachten sind mein kleines Geschenk für Euch und ich hoffe, dass sie Euch gefallen haben. Nach den Feiertagen geht es dann voraussichtlich weiter mit der Geschichte.

Ich wünsche Euch und Euren Lieben ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest.

Weihnachtliche Grüße
Dani


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BeitragVerfasst: 12.08.2015, 16:26 
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Post vom 27.12.12


Teil 59:

Die Feiertage waren fest verplant gewesen und vergingen wie im Fluge, am ersten Weihnachtstag waren die Frauen bei den Wolfs eingeladen und am zweiten stand Familie Lahnstein auf dem Plan. Marie wurde einfach mitgeschleppt, auch wenn sie das ein oder andere Mal protestierte. Marlene und Rebecca wollten sie nicht alleine lassen, denn auch wenn Marie nach außen hin stark schien, so spürten die Frauen doch, dass sie der Tod ihres Bruders und der Verlust ihrer Eltern sehr belastete. Am Ende waren es zwei sehr schöne Tage gewesen, die zwar durchaus anstrengend waren, aber es gab keinen Ärger, was ja besonders bei den Lahnsteins nicht unbedingt selbstverständlich war. Als Rebecca am Morgen nach Weihnachten erwachte und ihre Freundin nicht neben ihr lag setzte sie sich verwundert auf. Dann hörte sie Geräusche im Bad und kurze Zeit später kam Marlene wieder ins Schlafzimmer. Rebecca erschrak etwas bei ihrem Anblick, Marlene sah nicht gut aus. Sie hatte gestern bereits erwähnt, dass sie sich nicht so gut fühlte, aber jetzt sah man es ihr deutlich an. Sie legte sich zurück ins Bett, Rebecca fasste ihr besorgt an die Stirn „Marlene, Du glühst ja...und ganz blass bist Du auch....“ sagte sie. Marlene sagte leise „ich fühle mich auch wirklich nicht gut, mir ist schlecht und irgendwie tut mir alles weh.“ Rebecca sprang aus dem Bett und ging auf die andere Seite zu ihrer Freundin „ich mache Dir jetzt einen Tee und danach rufe ich Ricardo an, vielleicht kann er kurz vorbei kommen“ sagte sie und strich Marlene die Harre aus dem Gesicht, dass mit kaltem Schweiß bedeckt war. „Das gefällt mir gar nicht“ sagte die junge Gräfin besorgt, doch Marlene beschwichtigte sie „ist bestimmt nur eine Erkältung, kein Grund zur Sorge.“ Rebecca schüttelte den Kopf „ich rufe trotzdem lieber Ricardo an, sicher ist sicher“ sagte sie, küsste Marlene auf die Stirn und ging dann nach unten um zu telefonieren.

Eine gute Stunde später war Ricardo da und diagnostizierte eine schwere Grippe. „Da hat sie sich mächtig was eingefangen, ich fürchte die nächsten Tage ist absolute Bettruhe angesagt“ sagte er zu Rebecca. Sie nickte, das bedeutete auch, dass sie nicht nach New York fliegen konnten und das würde Marlene gar nicht gefallen. „Marlene wird ziemlich traurig sein, dass der Urlaub schon wieder ausfallen muss“ flüsterte sie und ihr Freund sagte „ja, aber es geht leider nicht anders. In diesem Zustand kann sie unmöglich in einen Flieger steigen. Das ist einfach zu gefährlich.“ Er gab ihr das Antibiotikum, erklärte ihr genau, wie es einzunehmen war und gab ihr noch ein paar andere Tipps. „Ich muss jetzt ins Krankenhaus, wenn irgendetwas sein sollte, dann rufst Du mich sofort an, okay?“ sagte er und verabschiedete sich dann fürs Erste. Rebecca holte eine Flasche Wasser und ein Glas und ging rauf zu ihrer Freundin. Sie setzte sich auf die Bettkante und hielt Marlene die Kapsel hin „das musst Du die nächsten Tage regelmäßig einnehmen“ sagte sie und wartete, bis Marlene sich aufgesetzt hatte. Sie nahm das Medikament, trank danach ein halbes Glas Wasser und reichte es Rebecca. Als sie den Gesichtsausdruck ihrer Freundin sah fragte sie enttäuscht „New York fällt aus, oder?“, was Rebecca mit einem Nicken bestätigte. „Ricardo sagt, dass Du die nächsten Tage im Bett bleiben musst und fliegen geht einfach nicht in Deinem Zustand“ sagte sie sanft und fügte dann hinzu „New York läuft uns nicht weg Marlene, das holen wir nächstes Jahr nach. Deine Gesundheit geht jetzt vor und wenn Du bis Silvester wieder fit bist, dann werden wir hier feiern, zusammen mit unseren Freunden.“ Die Blonde guckte traurig, aber sie war vernünftig genug es einzusehen „und was ist mit der Beerdigung morgen? Wir wollten Marie doch begleiten, damit sie nicht so alleine ist...“ fragte Marlene. Rebecca nahm ihre Hand „Du wirst da mit Sicherheit nicht hingehen mein Engel. Wenn es Dir morgen etwas besser geht, gehe ich vielleicht mit, aber nur, wenn ich mir keine Sorgen um Dich machen muss. Ich spreche gleich mal mit Marie darüber und Du ruhst Dich jetzt schön aus“ sagte sie und deckte ihre Freundin sorgfältig zu. „Verdammte Viren...“ schimpfte Marlene und Rebecca musste lachen als sie sagte „stimmt, also sieh zu, dass Du sie in die Flucht schlägst“ und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Pass auf, nicht das Du Dich noch ansteckst“ sagte Marlene, woraufhin Rebecca beruhigend sagte „ich bin geimpft und außerdem habe ich gute Abwehrkräfte.“

Marie saß an der Küchentheke, als Rebecca die Treppen runter kam und fragte „wie geht es Marlene?“ Die Gefragte antwortete „nicht gut, sie hat eine schlimme Grippe und unser geplanter Urlaub fällt damit auch ins Wasser. Sie muss die nächsten Tage im Bett bleiben und ich habe keine Ahnung, wie ich sie dazu bringen soll. Marlene ist nicht immer die Einsichtigste, wenn es um so etwas geht...“ Sie setzte sich Marie gegenüber „magst Du auch einen Kaffee?“ fragte sie und die junge Gräfin lächelte „ja, sehr gerne, danke.“ Die beiden saßen sich eine Zeit lang schweigend gegenüber, dann sagte Rebecca „wegen der Beerdigung morgen...“ Marie schaute auf und sagte „kein Problem, ich gehe alleine. Du musst Dich um Marlene kümmern, das ist wichtiger.“ Rebecca musterte ihr Gegenüber genau „bist Du sicher? Ich meine, wenn es ihr morgen etwas besser geht, dann kann ich vielleicht doch mitgehen...“ Marie schüttelte den Kopf „nein, mach Dir keine Gedanken, das ist schon in Ordnung. Im Grunde habt ihr damit auch gar nichts zu tun, schließlich hat David Euch nicht gerade viele Gründe geliefert, um auf seine Beerdigung zu gehen“ sagte sie bitter. Die Brünette überlegt kurz, dann fragte sie „werden Deine Eltern da sein?“ Marie zuckte mit den Schultern „ich habe ihnen Bescheid gegeben, aber ich weiß nicht, ob sie kommen. Es würde mich allerdings wundern, wenn sie es nicht täten, denn es macht sicherlich keinen guten Eindruck in der ach so wichtigen Gesellschaft, wenn man nicht zu der Beerdigung seines Kindes geht.“ Rebecca schüttelte den Kopf, das waren wirklich schreckliche Verhältnisse „das tut mir wirklich leid Marie...“ sagte sie, doch Marie winkte ab „muss es nicht, so ist es nun mal.“ Rebecca schaute auf die Uhr „ich muss unbedingt mal kurz in die Firma, ein paar Dinge regeln. Bleibst Du bitte hier und schaust ab und an mal nach Marlene?“ fragte sie. „ Klar mache ich, geh ruhig“ sagte Marie. Rebecca stand auf, bedankte sich und verließ eilig die Wohnung.

Vorsichtig klopfte Marie an die Schlafzimmertür und als sie den Kopf hindurch steckte sah sie, dass Marlene wach war. Sie kam mit einem kleinen Tablett auf die Kranke zu und stellte es erst mal auf dem Nachttisch ab. „Ich habe Dir eine Hühnerbrühe gemacht, die wird Dir gut tun“ sagte sie und setzte sich auf die Bettkante. Marlene sagte „das ist lieb von Dir, aber ich weiß nicht, ob ich was runter bekomme“ und schaute Marie bedrückt an. „Was ist los, geht es Dir schlechter?“ frage Marie und Marlene sagte „nein, es ist nur wegen morgen...das Du wegen mir jetzt ganz alleine zur Beerdigung von David musst, das tut mir leid.“ Marie sagte „das ist doch Unsinn, jetzt fang Du bitte nicht auch noch an. Ich habe schon zu Rebecca gesagt, dass das kein Problem ist. Sieh Du lieber zu, dass Du schnell wieder gesund wirst. Und am Besten fängst Du mal damit an, dass Du die Suppe ist.“ Sie lächelte Marlene an und als diese sich aufgesetzt hatte, reichte sie ihr das Tablett. Vorsichtig begann sie die Hühnerbrühe zu essen „schmeckt fast wie die von meiner Mutter“ sagte Marlene und fragte „wo hast Du eigentlich so gut kochen gelernt?“ Marie sagte „ist eines meiner wenigen Hobbys“ und stand vom Bett auf „wenn Du noch etwas brauchst, sag einfach Bescheid. Ich bin unten“ sagte sie noch, bevor sie den Raum verließ.

Gegen Nachmittag kam Rebecca wieder nach Hause, sie hatte eigentlich nicht so lange bleiben wollen, aber bei LCL war die Hölle los gewesen und sie kam nicht eher weg. Ihr erster Weg führte zu Marlene, die gerade schlief als sie ins Schlafzimmer kam. Vorsichtig setzte sie sich neben ihre Freundin ans Bett und legte ihr eine Hand auf die Stirn, sie war immer noch sehr heiß. Marlene öffnete die Augen „hey“ sagte sie leise, „hey“ sagte Rebecca und gab ihr einen Kuss auf die Stirn „wie geht es Dir?“ fragte sie. „Ich habe mich schon besser gefühlt“ sagte Marlene „aber die Brühe hat gut getan“, woraufhin Rebecca sie fragend ansah. „Marie hat mir eine Hühnerbrühe gemacht“ klärte sie ihre Freundin auf. Die junge Gräfin lächelte und sagte „das ist schön. Du musst noch das Antibiotikum nehmen“ und reichte Marlene die Kapsel und ein Glas Wasser. Marlene legte sich wieder hin und sagte scherzend „bei der guten Pflege spring ich bald schon wieder durch die Gegend.“ Rebecca lachte „na das mit dem Springen lassen wir lieber vorerst. Außerdem hast Du hohes Fieber, damit ist nicht zu spaßen. Ein bisschen Geduld wirst Du wohl noch haben müssen“ sagte sie liebevoll und blieb noch eine Weile bei Marlene, bis diese wieder eingeschlafen war.


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BeitragVerfasst: 12.08.2015, 16:27 
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Post vom 28.12.12


Teil 60:

Marie lief den einsamen Weg entlang, er schien endlos lang und niemand außer ihr war dort. Sie lief und lief und irgendwann sah sie eine Gestalt vor sich. Aber es war nebelig und sie erkannte nicht, wer dort vor ihr stand. Sie ging noch ein Stück weiter und dann sah sie ihn. Er stand vor ihr, sein Gesicht war unnatürlich blass und seine Augen wirkten leblos. Sie stand jetzt direkt vor ihm, starrte ihn erschrocken an und als sie nach ihm greifen wollte ging ihre Hand durch ihn hindurch. Marie hatte Angst, ihr Herz schlug wie wild und dann sagte David „Du kannst mich nicht berühren Marie. Ich bin Tod und DU bist daran schuld!“
„NEIN“ schrie sie und saß senkrecht im Bett, sie war Schweiß gebadet und atmete hektisch. Sie spürte, dass sie dabei war zu hyperventilieren und versuchte ihre Atmung zu kontrollieren. Sie stand auf und lief im Dunkeln aus dem Zimmer, sie ging zur Küche, nahm ein Glas aus dem Schrank, füllte es mit Kranwasser und trank es in einem Zug aus. Sie stützte sich an der Theke ab und atmete langsam ein und wieder aus. Marie beruhigte sich langsam wieder „es war nur ein Traum“ flüsterte sie sich selber zu „also reiß Dich gefälligst zusammen.“ Plötzlich ging das Licht an, Marie drehte sich erschrocken um und sah Rebecca an der Treppe stehen. „Marie...ist alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest Du ein Gespenst gesehen“ sagte sie. Marie lächelte gequält „ich hatte nur einen komischen Traum und war durstig...“ erklärte sie und Rebecca fragte „und das ist wirklich alles?“ Sie nickte, ging an Rebecca vorbei und sagte „ja, das ist alles. Gute Nacht.“ Die junge Gräfin sagte „gute Nacht“, sah ihr nach und wurde das Gefühl nicht los, dass das nur die halbe Wahrheit war.

Am nächsten Morgen war Rebecca schon früh wach und als sie sich fertig gemacht hatte, ging sie zurück ins Schlafzimmer, um nach Marlene zu sehen. Sie schlief noch immer und als Rebecca erneut nach ihrer Stirn griff, war sie besorgt. Das Fieber war noch immer nicht gesunken. Sie weckte ihre Freundin vorsichtig „Marlene, wach auf...“ sagte sie und ihre Freundin öffnete langsam die Augen. „Wie fühlst Du Dich?“ fragte sie und kannte die Antwort bereits, bevor Marlene etwas sagte „nicht gut, die Schmerzen sind schlimmer geworden. Vor allem die Kopfschmerzen.“ Rebecca gab ihr das Antibiotikum „später kannst Du noch eine von den Schmerztabletten nehmen, die Ricardo hier gelassen hat“ sagte sie und streichelte ihr zärtlich durchs Gesicht. „Ich gehe jetzt nach unten und mache Dir eine Kleinigkeit zu essen...und dann bringe ich Dir auch neue kalte Umschläge“ sagte sie leise und ging nach unten. Als sie alles erledigt und Marlene versorgt hatte, ging sie Richtung Gästezimmer, um nach Marie zu sehen. Die Tür stand einen Spalt breit offen, Marie saß auf dem Bett, den Rücken der Tür zugewandt und Rebecca sah gerade noch, wie sie ein paar ziemlich große Schlucke Schnaps aus einer kleinen Flasche runter kippte. Danach vergrub sie ihr Gesicht in den Händen und Rebecca trat leise den Rückzug an, weil sie nicht wollte, dass Marie sie bemerkte. Die junge Gräfin ging zum Telefon und rief bei den Wolfs an. Nach dem Telefonat ging sie noch einmal ins Schlafzimmer und zog sich um, sie versuchte so leise wie möglich zu sein, damit Marlene nicht wach wurde, aber ihre Freundin wachte trotzdem auf. „Was machst Du?“ kam die leise Frage und Rebecca setzte sich zu Marlene und sagte „ich werde doch mit zur Beerdigung gehen...mein Gefühl sagt mir, dass Marie das alleine nicht schafft. Ich habe Deine Mutter angerufen, sie kommt so lange hier her und kümmert sich um Dich.“ Marlene sagte „das hättest Du nicht machen müssen, ich bin doch kein Kleinkind mehr und kann durchaus ein paar Stunden alleine bleiben.“ Rebecca nahm ihre Hand „aber Du bist krank und ich habe sonst keine Ruhe, weil ich mir die ganze Zeit Sorgen mache. Abgesehen davon kann ein bisschen mütterliche Fürsorge manchmal Wunder bewirken“ sagte sie sanft und gab ihrer Freundin einen Kuss. Marlene musste lächeln „na da kannst Du Dir bei meiner Mutter sicher sein...die wird mich betüddeln bis zum Umfallen“, was Rebecca mit einem Lachen quittierte. Als Rebecca Marie sagen wollte, dass sie doch mit ihr ging, war die bereits weg. „Mist“ entfuhr es der jungen Gräfin und ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass die Bestattung in 45 Minuten losgehen würde. Sie wartete auf Victoria und als diese endlich da war, machte sie sich schnell auf den Weg.

Marie stand vor der kleinen Kapelle, sie fühlte sich elendig und ihre innere Unruhe wuchs mit jeder Minute. Als sie ihre Eltern erblickte war ihr erster Impuls einfach zu ihnen zu gehen und sich ihrer Mutter in die Arme zu werfen. Aber natürlich würde sie das nicht tun, hatte sie schließlich seit ihrer jüngsten Kindheit nicht mehr getan und wer wusste schon, was das auslösen würde. Sie ging auf die beiden zu und als sie stehen blieben, blieb auch Marie stehen. Zwischen ihnen lagen nur wenige Schritte, aber Marie kam es so vor, als wären es unendlich viele Kilometer. „Hallo Vater, hallo Mutter“ sagte sie unsicher „schön, dass ihr gekommen seit...David hätte das sicher viel bedeutet.“ Ihr Vater gab einen komischen Laut von sich „David war nicht mehr bei Verstand, er ist verrückt gewesen und war unberechenbar. Kein Wunder, dass es so geendet ist“ sagte er ohne Emotionen. Marie sagte „er war krank Vater...alles was er gebraucht hätte war eine Behandlung. Und wenn er sie damals nicht abgebrochen hätte, dann wäre das alles vielleicht nicht passiert.“ Die Stimme ihres Vater wurde jetzt lauter „willst Du damit andeuten, dass wir daran schuld sind? Ausgerechnet Du? Du bist doch kein bisschen besser als er...verkaufst Dich an irgendwelche reichen Kerle und besudelst unseren guten Namen. Ich frage mich was ich falsch gemacht habe, dass ihr so missraten seit.“ Marie schossen Tränen in die Augen „das habe ich doch gar nicht gesagt...ich wollte doch nur erklären, dass...“ doch er fiel ihr uns Wort „es interessiert mich nicht was Du wolltest Marie. Lange Zeit habe ich nicht verstanden, warum Du Dein Leben alleine verbracht hast, aber jetzt weiß ich es und es wundert mich nicht, dass Du alleine dar stehst“ sagte er hart. Marie sah zu ihrer Mutter, doch die senkte nur den Blick und starrte auf den Boden, wie immer. Plötzlich vernahmen sie eine Stimme „wieso glauben Sie, dass Marie alleine ist?“ fragte Rebecca und trat an ihre Seite. Sie schaute den Vater böse an, der sie abschätzend musterte und fragte „und wer sind Sie, wenn ich fragen darf? Und wieso mischen Sie sich ungefragt in unsere private Unterredung ein?“ Rebecca blieb ungerührt „Rebecca von Lahnstein“ sagte sie knapp „ich bin hier um Ihrer Tochter beizustehen, denn im Gegensatz zu Ihnen ist mir Marie nicht egal. Sie haben keine Ahnung was für ein Mensch sie ist und das ist mehr als traurig. Wer sein eigenes Kind verstößt, nur weil es Fehler gemacht hat, oder in Schwierigkeiten geraten ist, hat es nicht verdient sich als Eltern zu bezeichnen. Sie sollten sich wirklich schämen und zwar alle beide“ beendete sie ihre Ansprache. Der alte Lichtenberg starrte sie ungläubig an, er war es nicht gewohnt, dass man so mit ihm sprach. Bevor er etwas erwidern konnte sagte Rebecca „mein herzliches Beileid zum Verlust Ihres Sohnes. Vielleicht werden Sie dadurch erkennen, dass es Dinge gibt, die man nicht mehr gut machen kann, weil es plötzlich zu spät ist.“ Sie hakte sich bei Marie ein „komm, es wird Zeit“ sagte sie und ging mit ihr in die Kapelle.

Marie ging zusammen mit Rebecca zum Grab, sie zitterte als sie mit der Schaufel die Erde auf den Sarg warf. „Ich hätte ihm vielleicht helfen können...wenn ich es nur eher erkannt hätte...“ sagte sie weinend. Rebecca ging näher zu ihr und nahm ihre Hand „es ist nicht Deine Schuld Marie“ sagte sie mit fester Stimme. Marie drückte ihre Hand und sagte „danke, dass Du da bist“, dann sprach sie zu ihrem Bruder „ich hoffe Du findest Deinen Frieden, dort wo Du jetzt bist.“ Sie verharrte noch einen Moment und ging dann mit Rebecca zusammen an ihren Eltern vorbei, die wie versteinert da standen. „Ich werde nicht nach München zurück kehren“ sagte sie zu ihnen und als keine Reaktion kam fügte sie hinzu „ich bleibe in Düsseldorf und werde hier ein neues Leben beginnen. Nur für den Fall das Ihr mich suchen solltet...“ Ihr Vater sagte „dazu ist alles gesagt“, Marie wollte etwas erwidern aber Rebecca sagte „lass es Marie, es hat keinen Sinn. Komm, wir gehen“ und zog sie mit sich. Am Auto angekommen stellte Rebecca sich vor die aufgelöste Marie, strich ihr die Tränen aus dem Gesicht und sagte tröstend „ich weiß es ist leicht gesagt, aber Du brauchst sie nicht Marie, sie sind es nicht wert.“ Die Blonde nickte noch immer weinend und Rebecca zog sie in ihre Arme.


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BeitragVerfasst: 12.08.2015, 16:27 
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Post vom 29.12.12


Teil 61:

Wieder zuhause angekommen, trafen die beiden Frauen direkt auf Victoria, die sich mit einem Buch auf der Couch niedergelassen hatte. „Hallo Victoria“ sagte Rebecca „wie geht es Marlene, ist alles in Ordnung?“ Marlenes Mutter legte das Buch weg, stand auf und sagte „es geht ihr schon besser, sie schläft jetzt und das Fieber geht langsam runter.“ Dann wandte sie sich Marie zu, reichte ihr die Hand und sagte „mein Beileid zum Tod Ihres Bruders.“ Marie nahm ihre Hand „danke“ sagte sie und schaute verlegen zu Boden, ihr war es immer noch unangenehm, schließlich hatte David die Tochter der Wolfs entführt. Vicky schien zu ahnen was in ihr vorging „Sie sind nicht für die Taten Ihres Bruders verantwortlich. Meine Tochter verdankt Ihnen ihr Leben“ sagte sie und ging zur Garderobe um ihre Jacke zu holen. „Danke, dass Du gleich hergekommen bist“ sagte Rebecca und verabschiedet Marlenes Mutter, die nochmals betonte, dass sie nur kurz anrufen musste, wenn sie etwas brauchte. „Soll ich uns einen Tee machen, oder magst Du lieber Kaffee?“ fragte Marie und Rebecca sagte „Tee wäre gut, ich schau noch mal kurz nach Marlene..“ und ging nach oben. Tatsächlich schlief ihre Freundin, Rebecca hockte sich neben das Bett, legte vorsichtig ihre Hand auf Marlenes Stirn und war erleichtert. Sie schaute die Schlafende an, gab ihr noch einen sanften Kuss und schlich dann leise wieder aus dem Schlafzimmer.

Unten angekommen setzte sich die junge Gräfin Marie gegenüber an die Küchentheke, die in diesem Moment eine Tasse Tee vor ihr abstellte. „Danke“ sagte Rebecca und sah die blonde Frau forschend an. Doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach Marie „ich muss mich bei Dir bedanken....Dafür, dass Du mir heute beigestanden hast und dafür, dass Du meinen Eltern das gesagt hast, was ich mich niemals getraut hätte. Du bist wirklich ein ganz besonderer Mensch Rebecca, nicht jeder würde das für eine Frau wie mich tun. Schon gar nicht nach unserer Vorgeschichte.“ Rebecca legte ihre Hand auf die von Marie „Du sollst aufhören von der Vergangenheit zu reden, das haben wir hinter uns gelassen. Und was soll das bitte heißen, für eine Frau wie Dich? Lässt Du Dich etwa von dem Gerede Deines Vaters beeindrucken? Denkst Du, dass Du nicht liebenswert bist und das Du es verdient hast alleine zu sein? Marie, das ist nicht wahr. Hör bitte auf so zu denken und befreie Dich von diesen Zweifeln. Du bist eine tolle Frau und ein guter Mensch...“ sagte sie und schaute ihr direkt in die Augen. Marie war plötzlich ganz verlegen, was Rebecca zum lachen brachte „wirst Du etwa gerade rot? Also nicht das Du das jetzt falsch verstehst...das war keine Anmache. Ich wollte Dich nicht in Verlegenheit bringen, aber Du musst wirklich mehr an Dich glauben Marie“ sagte die junge Gräfin. Marie lächelte jetzt „so habe ich es auch nicht aufgefasst, aber mit Komplimenten konnte ich noch nie gut umgehen. Ich bin jedenfalls sehr froh und dankbar, dass Marlene und Du mir eine zweite Chance gegeben habt.“ Rebecca überlegte einen Moment, dann wurde sie wieder ernst, als sie sagte „hast Du eigentlich mal darüber nachgedacht mit einem Psychologen zu sprechen? Marlene geht seit einiger Zeit zu dieser Polizeipsychologin und ihr hat das sehr geholfen...“ Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf „das ist nicht nötig, ich komme ganz gut zurecht“ sagte Marie, doch Rebecca bohrte nach „ich will Dich nicht bevormunden Marie, aber manchmal glaube ich, dass Du Dich und Deine Kräfte überschätzt. Als ich Dich vorhin sprechen wollte, habe ich gesehen, wie Du eine größere Menge Alkohol getrunken hast...bei Marlene fing das auch so an, nur waren es bei ihr Beruhigungstabletten.“ Jetzt schaute Marie überrascht auf „das wusste ich nicht...“ sagte sie „aber so ist das nicht bei mir, ich habe kein Alkoholproblem. Heute Morgen brauchte ich nur etwas um meine Nerven zu beruhigen, aber das war eine Ausnahme. Wirklich!“ sagte sie mit Nachdruck. Die junge Gräfin sagte ruhig „ist schon gut, Du bist alt genug und ich will Dir wie gesagt auch gar nichts unterstellen oder gar vorschreiben. Ich wollte damit nur sagen, dass es nicht schlimm ist sich Hilfe zu holen und falls Du irgendwann mal das Gefühl haben solltest es nicht zu schaffen, dann kannst Du das ruhig sagen. Du musst da nicht alleine durch, okay?“ fragte sie und Marie nickte „okay.“ Die beiden saßen noch eine ganze Weile zusammen, Marie erzählte Rebecca von ihren Plänen in Düsseldorf eine Zweigniederlassung ihrer Unternehmensberatung aufzumachen. Während Marie davon sprach spürte Rebecca wie sie aufblühte, es machte ihr offenbar großen Spaß dieses Projekt genau durchzuplanen. „Oh Gott, ich langweile Dich, oder? Das tut mir leid, aber wenn ich einmal angefangen habe zu reden...ist eine Berufskrankheit“ sagte sie entschuldigend. Rebecca lachte „das macht gar nichts, ich freue mich, dass Du schon so genaue Vorstellungen hast, auch wenn ich keine Ahnung von dem habe, was Du beruflich machst. Aber ich kenne das von Marlene, wenn meine Süße ein neues Arrangement hat redet sie auch ohne Punkt und Komma, sie dreht dann total auf und ist völlig aus dem Häuschen. Ich dachte nur wir Kreativen sind so durchgeknallt, aber gut zu wissen, dass es anderen auch so geht“ sagte sie scherzend. Marie musste lachen, dann fragte sie „wie lange seit ihr eigentlich schon zusammen?“ Rebecca wirkte fast schon verträumt als sie sagte „nächsten Sommer werden es drei Jahre“ und Marie sagte „dabei wirkt ihr manchmal wie frisch verliebt, das sieht man nicht allzu häufig. Ihr seit wirklich ein sehr schönes Paar.“ Rebecca lächelte „komisch das Du das sagst, mir kommt es nämlich manchmal auch so vor. Aber in Marlene kann man sich auch immer wieder neu verlieben, sie ist unglaublich vielseitig und überrascht mich immer dann, wenn ich am wenigsten damit rechne. Vielleicht liegt das einfach daran, dass wir lange gebraucht haben um zueinander zu finden. Sie war damals mit meinem Bruder zusammen und hätte ihn fast geheiratet...Aber dann hat sie sich doch für mich entschieden und seit dem bin ich der glücklichste Mensch auf Erden“ sagte sie in Erinnerungen schwelgend. Marie war überrascht „das heißt Marlene war vorher noch nie mit einer Frau zusammen?“ Die junge Gräfin schüttelte den Kopf „nein, nur mit Männern. Überrascht Dich das?“ fragte sie und Marie antwortete ehrlich „ich weiß nicht, ein bisschen schon. Aber ich habe mir selbst auch noch nie Gedanken darum gemacht.“ Die Brünette grinste „das hat Marlene auch nicht getan, bis ich kam und ihr Gefühlsleben mächtig durcheinander gebracht habe. Ich denke so etwas passiert einfach und entweder man steht dazu, oder eben nicht.“ In diesem Moment erklang Marlenes Stimme „habe ich da gerade meinen Namen gehört“ fragte sie „Ihr lästert doch wohl nicht über mich, oder?“ Rebecca drehte sich erschrocken um „hey, was machst Du denn hier? Du sollst Dich doch ausruhen“ sagte sie. Marlene ging zu ihr und schmiegte sich in ihre Arme „ich liege jetzt seit zwei Tagen nur im Bett herum und musste mich einfach mal ein bisschen bewegen. Außerdem fühle ich mich schon besser“ sagte sie. Rebecca richtete sich an Marie „siehst Du, was habe ich Dir neulich noch gesagt? Frau Wolf muss man ans Bett fesseln, wenn man will, dass sie dort liegen bleibt“, woraufhin Marie lachen musste. Marlene sagte leicht ironisch „wird das hier jetzt eine Verschwörung? Und außerdem, seit wann hast Du was gegen Fesselspiele?“ Rebecca grinste und zog sie fester an sich „also erstens ist das hier keine Verschwörung, ich habe Marie nur gerade von meiner tollen Frau vorgeschwärmt. Und was das andere betrifft....darüber reden wir dann mal unter vier Augen“ sagte sie vielversprechend und gab ihrer Freundin einen Kuss. „Okay, dann will ich das mal gelten lassen“ sagte Marlene und an Marie gerichtet fragte sie „ich hoffe die Beerdigung war nicht zu schlimm...wie geht es Dir denn?“ Die Gefragte lächelte sie an „danke, es geht schon wieder. Rebecca war mir heute eine große Stütze und hat es sogar geschafft meinem Vater zu trotzen. Das war sehr beeindruckend“ sagte sie anerkennend. Marlene schaute ihre Freundin liebevoll an „ja, so ist sie...und dafür liebe ich sie“ sagte sie leise und küsste sanft Rebeccas Lippen. Die beiden schauten sich tief in die Augen und für einen Moment fühlte Marie, dass ihr etwas fehlte in ihrem Leben. Rebecca sagte „so und jetzt bringe ich Dich wieder ins Bett...“, worauf Marlene erwiderte „aber nur, wenn Du mit kommst.“ Die Gräfin lachte „als ob ich diesem Blick widerstehen könnte und außerdem könnte ich eine Mütze Schlaf ganz gut vertragen.“ Die beiden verabschiedeten sich von Marie und gingen nach oben. Marie sah ihnen nach, sie konnte nicht schlafen und ging statt dessen noch etwas vor die Tür.


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Teil 62:

Am nächsten Morgen wachte Marie erst spät auf, sie war gestern Abend noch ins No Limits gegangen und dort regelrecht versackt. Ein gutaussehender Typ hatte sie angesprochen, sie hatten einiges zusammen getrunken und jede Menge Spaß gehabt. Aus dem Flirt wäre auch mehr geworden, denn der junge Mann hätte sie nur zu gerne mit nach Hause genommen, aber Marie war im letzten Moment abgesprungen. Warum wusste sie selbst nicht, der Typ sah gut aus, war nett und hatte deutliches Interesse an ihr gezeigt. Sie schüttelte den Kopf und ein plötzlicher Schmerz ließ sie aufstöhnen. Sie hatte einen Kater und stellte einmal mehr fest, dass sie einfach nichts mehr vertrug. Langsam stand sie auf und als sie aus dem Zimmer trat hörte sie Rebecca und Marlene, die bereits am Frühstücken waren. Schnell schlich sie sich ins Badezimmer, denn so wie sie aussah wollte sie den beiden nicht unter die Augen treten. Nach einer halben Stunde kam sie aus dem Bad und setzte sich zu den beiden an den Tisch „guten Morgen“ sagte Rebecca mit einem Grinsen im Gesicht. „Du möchtest doch sicherlich einen Kaffee“ sagte sie wissend, was Marie durch ein Kopfnicken bestätigte. „Guten Morgen“ sagte sie leise und zu Marlene „Du siehst schon viel besser aus.“ Marlene lächelte „danke, mir geht’s auch schon viel besser. Ganz im Gegensatz zu Dir, wie es aussieht“ sagte sie. Marie antwortete etwas gequält „ja, ich bin einfach nichts mehr gewohnt...oder ich werde alt. Jedenfalls war ich gestern im No Limits und erst sehr spät zurück.“ Rebecca stellte ein Glas Wasser mit einer Aspirin Tablette vor ihr ab „ich denke die wirst Du brauchen“ sagte sie und zwinkerte ihr zu. Marie nahm das Glas dankbar entgegen und als sie die Blicke der beiden Frauen spürte fragte sie „was?“ Die junge Gräfin ergriff zuerst das Wort „kann es sein, dass Du gestern nicht alleine warst?“ Marie schaute sie verwundert an „wie kommst Du denn darauf?“ fragte sie. Marlene sagte „naja, wir haben so unsere Quellen...wie Du weißt gehört das No Limits zur Hälfte mir und ich habe gestern kurz mit Olli telefoniert“ erklärte sie. „Aha“ sagte Marie knapp und Rebecca sagte „das muss Dir doch nicht unangenehm sein. Außerdem hat Olli gemeint, dass der Typ ziemlich attraktiv war. Ist doch schön, wenn Du Spaß hattest...“ Ohne es zu wollen reagierte Marie patzig, als sie sagte „wer sagt denn, dass ich Spaß mit ihm hatte? Nur weil ich was mit ihm getrunken habe, muss das noch lange nicht bedeuten, dass da was gelaufen ist, okay?“ Marlene und Rebecca tauschten einen überraschten Blick, dann sagte Rebecca „okay, okay, ist ja gut. So war das doch auch gar nicht gemeint...“ Marie war ihr Ausbruch bereits unangenehm „ist schon gut, es tut mir leid. Ich bin einfach übermüdet und nicht so gut drauf. Am besten lege ich mich noch mal hin und verschone Euch mit meiner schlechten Laune“ sagte sie, stand auf und ging ohne ein weiteres Wort in ihr Zimmer. „Was war das denn?“ frage Marlene. „Keine Ahnung“ sagte Rebecca „wahrscheinlich ist sie wirklich einfach nur übernächtigt.“

„Und Du bist Dir sicher, dass Du schon fit genug bist um morgen auf die Silvesterparty im No Limits zu gehen?“ fragte Rebecca ihre Freundin skeptisch. Marlene nickte „ich werde sicherlich nicht den ganzen Abend tanzen und trinken geht auch nicht wegen der Medikamente...Aber auf gar keinen Fall werde ich hier zuhause sitzen, während sich alle anderen amüsieren. Es ist schlimm genug, dass New York ins Wasser gefallen ist, da werde ich doch wenigsten mit meinen Freunden und meiner Familie in meinem eigenen Club feiern“ sagte sie entschlossen. Die junge Gräfin wusste, dass es keinen Sinn machte weiter dagegen anzureden und so sagte sie „also gut, Du hast gewonnen, wir gehen auf die Party. Aber eines sage ich Dir, wenn ich merke, dass es Dir nicht gut geht, dann schleife ich Dich eigenhändig nach Hause, ganz egal ob es vor oder nach Mitternacht ist.“ Marlene setzte ihr Gewinner Lächeln auf und legte ihre Arme um die Taille ihrer Freundin „sieh an, Gräfin Lahnstein hat ein Machtwort gesprochen...Du bist so sexy, wenn Du versuchst den Ton anzugeben“ raunte sie. Rebecca sagte gespielt böse „was heißt denn hier ich versuche den Ton anzugeben? Du bist ganz schön aufmüpfig, ich glaube ich muss mal wieder härter durchgreifen.“ Mit einem Ruck zog sie Marlene an sich „wenn Du nicht noch geschwächt wärst, würde ich jetzt sofort über Dich herfallen“ flüsterte sie verheißungsvoll und Marlene musste lachen „also eigentlich fühle ich mich gar nicht so schlapp...“ sagte sie erwartungsvoll. Rebecca küsste zärtlich ihren Mund „ist das wahr? Also gut, vielleicht heute Abend...aber jetzt muss ich erst mal ein bisschen arbeiten. Tanja hat mich angefordert und das duldete leider keinen Widerspruch“ sagte sie. Marlene machte ein enttäuschtes Gesicht „ach so ist das...na dann geh mal, mache ich es mir halt alleine auf der Couch gemütlich“ sagte sie und löste sich von ihrer Freundin. „Hey, nicht böse sein...ich beeile mich auch und später mache ich es wieder gut, versprochen“ sagte Rebecca versöhnlich und gab Marlene noch einen Kuss, bevor sie die Wohnung verließ.

Marie war tatsächlich wieder eingeschlafen, aber sie träumte wirres Zeug und als es ihr zu bunt wurde, stand sie auf und ging ins Wohnzimmer, wo sie auf Marlene traf. Diese innere Unruhe machte ihr zu schaffen und sie hatte keine Ahnung woran genau es lag, dass sie so neben der Spur war. Vielleicht waren das doch die Nachwirkungen der letzten Wochen, aber sie spürte auch etwas anderes, wenngleich sie es einfach nicht zu deuten wusste. Sie setzte sich neben Marlene und sagte „sorry nochmal wegen vorhin, ich wollte nicht zickig sein. Ich war einfach schlecht drauf.“ Die andere sah sie an „ach was, ist doch schon vergessen. Wir sind manchmal einfach zu neugierig. Geht uns schließlich gar nichts an, was Du mit wem machst oder nicht“ sagte sie. Einen Moment lang sagte keine von beiden etwas, dann fragte Marlene „Du gehst doch morgen auch mit auf die Silvesterparty im No Limits, oder?“ Marie sah sie verwundert an „wie, Ihr geht doch hin? Aber ich dachte Ihr bleibt zuhause wegen Deiner Grippe...“ Marlene winkte ab „nö, mir geht es wie gesagt schon wieder ganz gut und es gibt nichts schlimmeres als Silvester zuhause zu hocken, während im eigenen Club die Party des Jahres steigt. Also was ist? Bist Du dabei, ja oder ja?“ fragte sie lachend. „Naja, da ich außer Euch hier niemanden kenne und Du ein nein wahrscheinlich nicht akzeptierst, werde ich wohl mit Euch feiern“ sagte sie ebenfalls lachend. „Das wollte ich hören und Rebecca freut es bestimmt auch“ sagte Marlene.

Währenddessen flogen auf Schloss Königsbrunn die Fetzen, Dana und Hagen lieferten sich einen schlimmen Streit, der selbst bei dem Personal für Gesprächsstoff sorgte. Dana war gerade auf dem Weg nach draußen, doch Hagen lief ihr hinterher und packte sie am Arm „Du rennst jetzt nicht einfach weg! Ich will wissen wer es ist, sag mir verdammt noch mal seinen Namen!“ schrie er seine Frau an. Danas schlechtes Gewissen war inzwischen blanker Wut gewichen, sie hatte vernünftig mit Hagen reden und es ihm erklären wollen. Aber anstatt ihr zuzuhören und auch mal seine Fehler zu sehen, tobte er wie wild herum und schrie sie in einer Tour an. Ihr platzte der Kragen „lass mich los Hagen“ sagte sie streng „ich werde Dir überhaupt nichts sagen, so lange Du Dich so aufführst. Wenn Du wieder normal bist, können wir gerne reden, aber ich lasse mich von Dir nicht länger anschreien und beleidigen, verstanden?“ Sie riss sich von ihm los, aber er gab noch immer keine Ruhe und stellte sich ihr in den Weg „Du verlangst von mir, dass ich mich beruhige, nachdem Du mir gerade gesagt hast, dass Du eine Affäre hast? Und jetzt bist Du auch noch zu feige mir zu sagen mit wem Du ins Bett steigst! Du schuldest mir eine Erklärung Dana und ich verlange von Dir, dass Du hier bleibst und mir die Wahrheit sagst“ sagte er immer noch viel lauter, als notwendig. Dana schüttelte verzweifelt den Kopf „merkst Du eigentlich gar nicht was mit uns passiert Hagen? Ich versuche seit einer Ewigkeit mit Dir zu reden und Dir zu sagen, wie unglücklich ich bin. Aber egal wie oft ich es Dir versucht habe begreiflich zu machen, Du wolltest es nicht hören. Und jetzt stellst Du Dich vor mich und meinst, dass Du irgendetwas verlangen kannst? Nein Hagen, Du hattest mehr als eine Chance, aber Dir waren andere Dinge wichtiger als ich und unsere Ehe. Jetzt nehme ich mir das Recht und gehe auf Abstand. Ich brauche Zeit um nachzudenken und Du solltest das auch tun“ sagte sie entschieden. Er starrte sie unentwegt an, sein ganzer Körper schien angespannt als er sagte „wer Dana? Sag mir endlich wer es ist, ich will es wissen!“ Seine Frau sah ihn enttäuscht und müde an „ist das wirklich alles was Dich interessiert? Hast Du mir überhaupt zugehört Hagen?“ fragte sie mit brüchiger Stimme. Als keine Antwort kam, wandte sie sich von ihm ab und verließ mit schnellen Schritten das Schloss. Das was einmal ihr zuhause gewesen war, war nur noch ein Alptraum und Dana wusste nicht, ob es jemals wieder so sein würde, wie früher.


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Teil 63 - Silvester Part 1:

Als Rebecca von der Arbeit nach Hause kam, war es bereits Abend geworden. Marie stand in der Küche und der jungen Gräfin kam ein wunderbarer Duft entgegen „was zauberst Du denn da schon wieder leckeres?“ fragte sie ihre Mitbewohnerin. „Nichts besonderes, ich habe nur einen Auflauf gemacht. Du hast doch bestimmt Hunger, oder?“ sagte sie und nahm die Auflaufform aus dem Ofen. Rebecca lächelte „das kann man so sagen, bei LCL bin ich nicht dazu gekommen etwas zu essen...wo ist denn Marlene?“ fragte sie und schaute sich prüfend in der Wohnung um, bevor sie sich setzte. „Marlene fühlte sich vorhin nicht so gut und hat sich wieder hingelegt“ kam die Antwort und Rebecca wollte direkt wieder aufstehen, um nach ihr zu sehen, aber Marie hielt sie zurück „sie schläft jetzt, ich war gerade kurz oben. Sie hat auch etwas gegessen, aber sie braucht einfach noch Ruhe. So schnell kuriert man eine Grippe eben doch nicht aus“ sagte sie beruhigend. Rebecca nickte „tja, sag das mal meiner Freundin, die will nämlich morgen tatsächlich auf die Silvesterparty im No Limits...ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Idee ist“ sagte sie nachdenklich. Marie stellte einen Teller vor ihr ab und setzte sich ihr gegenüber „ich weiß, sie hat mich gefragt, ob ich auch mit komme. Mach Dir mal keine Sorgen, sie wird schon wissen, wo ihre Grenzen sind und wir werden ja ein Auge auf sie haben.“ Rebecca bedankte sich und fing an zu essen „Gott ist das gut“ sagte sie und Marie musste lachen „schön, dass Du mit gehst...also ich weiß ja nicht, wie es Dir geht, aber ich bin froh, wenn dieses Jahr vorbei ist“ sagte sie. Marie stimmte ihr zu „ich weine diesem Jahr auch keine Träne nach. Allerdings ist mir auch nicht so nach feiern zumute, wenn ich ehrlich sein soll. Ich habe schließlich gerade erst meinen Bruder beerdigt...“ sagte sie leise und kämpfte merklich mit ihren Gefühlen. Rebecca legte das Besteck zur Seite und legte ihre Hand auf Maries Arm „ich verstehe Dich und wir müssen es ja auch nicht übertreiben. Aber vergiss nicht, dass es auch gute Gründe gibt um doch zu feiern...Marlene und Du habt die Entführung gut überstanden, ich habe das Gefängnis hinter mir gelassen und wir haben etwas sehr schönes gewonnen, nämlich eine Freundschaft und darüber bin ich sehr froh“ sagte sie ehrlich erfreut. Die Blonde schüttelte lächelnd den Kopf „Du schaffst es immer wieder mich mit ein paar Worten zu berühren...dabei war ich mal so ein harter Knochen“ sagte sie scherzend. Rebecca lachte „bist Du doch immer noch, aber mit einem weichen Kern“ sagte sie und widmete sich wieder ihrem Essen.

Am Silvester Morgen wachte Rebecca erst gegen 10 Uhr auf, sie streckte sich und drehte sich dann zu ihrer noch schlafenden Freundin um. Sie betrachtete die schöne Blonde eine ganze Weile, dann suchte sie sich mit ihrer Hand einen Weg unter die Decke und begann ganz sanft Marlene zu streicheln. Dabei beobachtete sie aufmerksam das Gesicht der Schlafenden und als sie das leichte Lächeln entdeckte, musste sie schmunzeln. „Lass Deine Augen zu“ flüsterte sie Marlene ins Ohr und fragte „fühlst Du Dich heute besser?“ Ihre Freundin lächelte noch etwas mehr, als sie leise sagte „ich fühle mich gut“ und spürte in diesem Moment Rebeccas Hand, die immer tiefer wanderte. Als sie an ihrer empfindlichsten Stelle ankam, stöhnte Marlene leise auf. Rebecca knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen „ich will, dass Du die Augen geschlossen lässt und einfach nur genießt.“ Marlene gehorchte und gab sich ganz den intensiven Berührungen ihrer Freundin hin, die sie langsam mit ihrer Hand verwöhnte und dabei ihr Gesicht betrachtete, dass vor Erregung leicht errötete. Rebecca küsste ihren Hals und streichelte mit der freien Hand zärtlich durch Marlenes Gesicht, während sie mit der anderen dafür sorgte, dass Marlene der Erlösung immer näher kam. Ihre Freundin reagierte auf jede noch so kleine Berührung und als sich ihr Körper nach dem ersehnten Aufbäumen langsam wieder entspannte, sahen ihre vor Leidenschaft funkelnden, blauen Augen direkt in die warmen braunen Augen von Rebecca. Diese näherte sich ganz behutsam ihrem Gesicht, berührte mit ihren weichen Lippen sanft die ihren und küsste sie zärtlich, bevor sie Marlene in die Arme schloss und sie fest an sich drückte.



Teil 64 - Silvester Part 2:

Marie machte sich gerade für die Party fertig und hing ihren Gedanken nach. Letzte Nacht hatte sie wieder einen sehr verwirrenden Traum gehabt, es war nicht der erste dieser Art und langsam bereitete ihr das wirklich Sorgen. Niemals zuvor hatte es einen Menschen gegeben, der sich so oft in ihre Träume schlich und niemals hatten Träume sie derart verwirrt und beschäftigt. Marie schob es auf die Geschehnisse der letzten Wochen, es war einfach alles zu viel und anscheinend verarbeitete sie gerade einen Großteil ihrer Gefühle im Schlaf und den daraus resultierenden Träumen. Das leise Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken und kurz darauf steckte Rebecca vorsichtig den Kopf durch den Türspalt „wir wollen gleich los, bist Du soweit...“ fragte sie und verstummte. Sie schaute Marie an und stellte mit Bewunderung fest „wow, Du siehst echt toll aus...warst Du noch beim Friseur?“ fragte sie außerdem erstaunt. Marie nickte und antwortete leicht verlegen „danke...ja, ich brauchte dringend eine Veränderung und da habe ich mir spontan die Haare schneiden lassen.“ Rebecca lächelte sie an „eine sehr gelungene Veränderung, steht Dir wirklich gut...Du wirst Dich heute Abend vor Angeboten kaum retten können“ sagte sie und zwinkerte ihr zu. Marie folgte ihr schweigend aus dem Bad, auch Marlene bemerkte die Veränderung sofort und bekundete ebenfalls, dass ihr das etwas kürzere, stufig geschnittene Haar sehr gut stand. Außerdem sagte sie gespielt empört „eigentlich ist es ja verboten besser auszusehen, als die Gastgeberin...“, was Rebecca kommentierte, indem sie ihrer Freundin leise zuflüsterte „das liegt ganz im Auge des Betrachters, für mich bist Du die Schönste.“ Sie bekam dafür einen Kuss und die drei Frauen machten sich gut gelaunt auf den Weg ins No Limits.

Im Club angekommen ging ein regelrechter Begrüßungsmarathon los, denn neben den Freunden waren auch die Wolfs und ein Großteil der Lahnsteins dort, um ins neue Jahr zu feiern. Tanja gesellte sich zu Marlene und sagte „Dich sieht man ja auch nur noch selten in letzter Zeit, wenn ich wollte, könnte ich glatt beleidigt sein deswegen.“ Die Angesprochenen sah sie belustigt an „soll das etwa heißen, dass Du mich vermisst? Ach Tanja, komm mal her“ sagte sie und umarmte die Blonde herzlich. Tanja hielt es naturgemäß nicht lange aus, löste sich schnell aus der Umarmung und sagte betont genervt „also nur weil ich angedeutet habe, dass Du Dich mal öfter melden kannst, heißt das noch lange nicht, dass Du mich hier vor versammelter Mannschaft knuddeln darfst. Ich habe immer noch einen Ruf zu verlieren und außerdem wird Deine Freundin sonst noch eifersüchtig.“ Marlene lachte und hob entschuldigend die Hände „da hast Du natürlich völlig recht, das wollen wir auf keinen Fall riskieren“ sagte sie amüsiert und reichte ihrer Freundin ein Glas Champagner „hier, trink schon mal ein Gläschen und genieß die Party.“ Tanja nahm das Glas, verdrehte die Augen und ging zu ihrem Mann, der zusammen mit ein paar anderen an einem Tisch saß. Rebeccas Arme legten sich von hinten um Marlene „alles okay bei Dir? Hast Du noch das Antibiotikum genommen, bevor wir gegangen sind?“ fragte sie besorgt. Marlene drehte sich zu ihr um und gab ihr einen Kuss „es ist alles Bestens, mir geht es gut und Du kannst aufhören Dir Sorgen zu machen“ sagte sie fröhlich. Die Brünette schaute sie prüfend an „also schön, ich will es versuchen. Aber nur wenn Du mir versprichst, Dich sofort zu melden, wenn es Dir schlechter geht. Ich möchte nämlich auf keinen Fall, dass das alte Jahr damit endet, dass Du mir umkippst. Aufregung hatten wir mehr als genug, wie ich finde“ schloss sie ihre kleine Rede ab. Marlene lächelte sie liebevoll an „versprochen“ sagte sie nur und von da an genossen beide den Abend. Irgendwann war Marlene plötzlich verschwunden, Rebecca macht sich schon wieder Sorgen, aber Marie beruhigte sie und zog sie auf die Tanzfläche. Es stellte sich heraus, dass Marie ziemlich gut tanzen konnte, Rebecca ließ sich von ihr mitreißen und die beiden legten einen heißen Tanz aufs Parkett. Dann brauchte Rebecca eine Pause und war ganz froh, dass Ricardo zufällig in der Nähe stand. Sie zog ihn auf die Tanzfläche und stellte zufrieden fest, dass er und Marie sich bestens ergänzten. Dana saß an der Bar, nippte an ihrem Cocktail und als sie Ricardo mit Marie zusammen tanzen sah spürte sie plötzlich einen Stich im Herzen. Sie wusste, dass es absurd war, schließlich war sie mit Hagen zusammen und Ricardo war nur eine Affäre. Aber warum störte es sie dann so, dass er sich mit einer anderen Frau amüsierte? Sie schüttelte den Kopf, zwang sich weg zu gucken, aber ihr Blick wanderte immer wieder zur Tanzfläche und blieb nicht nur einmal an Ricardos Körper hängen. Wie er sich bewegte, gekonnt seine Hüften schwang und dabei einfach unglaublich sexy aussah. Es fing wieder an überall zu kribbeln, Dana wurde immer hibbeliger und rutschte unruhig auf dem Barhocker umher. Eigentlich sollte ihr Mann jetzt an ihrer Seite sein, aber der saß lieber zuhause und schmollte. Während sie sich innerlich für ihre Schwäche selbst verfluchte, spürte sie plötzlich jemanden hinter sich stehen. Sie musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass er es war. Sie spürte seine Hitze, ihr Pulsschlag beschleunigte sich und ihr Herz raste. Was machte dieser Mann nur mit ihr, dass sie so die Kontrolle über sich verlor, nur weil er in ihrer Nähe war. „Hallo Dana“ sagte er verführerisch „willst Du mit mir tanzen?“ Sie drehte sich um und wusste, dass es um sie geschehen war, keine Minute länger konnte sie ihm widerstehen. Sie stand auf und ohne darüber nachzudenken zog sie ihn mit sich, allerdings nicht auf die Tanzfläche, sondern die Treppen runter und ins Lager. Kaum war die Tür zu, fielen die beiden übereinander her, Kleidungsstücke flogen durch die Gegend, als er atemlos sagte „das verstehst Du also unter tanzen“, woraufhin Dana ihn weiter in die Ecke zog „halt den Mund und küss mich lieber.“ Als sie die Wand im Rücken spürte, hob er sie hoch und sie schlang die Beine um seinen Körper. Alles was sie von da an fühlte war Ricardo und das pure Verlangen nach ihm, als er sie ausfüllte und die beiden sich völlig ineinander verloren.

Rebecca suchte unterdessen noch immer nach ihrer Freundin, bis Mitternacht war es nicht mehr lange hin und die junge Gräfin wollte diesen Moment nicht ohne Marlene erleben. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter, sie drehte sich um und sah in Josies Gesicht, das sie freundlich anlächelte „ich weiß wo sie ist“ sagte sie nur „komm, ich bringe Dich zu ihr.“ Rebecca war etwas verwirrt, aber sie folgte der jungen Frau und der Weg führte nach oben. Sie gingen bis ins letzte Stockwerk, hier war sie noch nie gewesen und dann blieb Josie plötzlich vor einer Tür stehen. „Da sind wir, aber durch diese Tür musst Du alleine gehen“ sagte sie geheimnisvoll und ließ Rebecca alleine. Diese war inzwischen mehr als verwirrt, denn wenn man dem Schild trauen konnte, führte diese Tür auf das Dach des Gebäudes und sie fragte sich, was Marlene ausgerechnet dort zu suchen hatte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es keine 15 Minuten mehr waren bis Mitternacht. Sie schüttelte den Kopf, öffnete die Tür und musste nochmals ein paar Stufen steigen, bis sie durch eine weitere Tür nach draußen gelangte....



Teil 65 - Silvester Part 3:

Rebecca schnappte nach Luft, der kalte Wind streifte ihr Gesicht, aber ihr war in diesem Moment so warm, dass es ihr nichts ausmachte. Der Anblick der sich ihr bot, sorgte dafür, dass sie erst einmal stehen blieb. Beginnend an der Stelle, wo sie sich noch immer befand, war ein Weg aus Kerzen gelegt, die alle in schönen Gläsern standen, damit der Wind sie nicht erlöschen konnte. Rechts und links von ihr führte dieser Weg aus Kerzen über das Dach, machte eine Kurve nach rechts, wo er wieder ein Stück weiter ging, bis er sich plötzlich zu beiden Seiten hin öffnete und sich zu einem großen Herzen formte, das die dunkle Nacht erhellte. In diesem Herz stand Marlene und wartete darauf, dass Rebecca zu ihr kam. Die junge Gräfin ging mit pochendem Herzen das letzte Stück des Weges, den Blick auf ihre Freundin gerichtet, die nie schöner ausgesehen hatte, als in diesem Moment. Das warme Licht der Kerzen umhüllte sie sanft und ihr Kleid flatterte leicht im Wind. Als Rebecca das Herz betrat, sagte sie fast tonlos „Marlene, Du bist...“ doch ihre Freundin legte ihr sanft einen Finger auf die Lippen. Rebecca sah in Marlenes Augen, versuchte zu ergründen, was in ihr vorging und sah ihre Entschlossenheit. Dann griff Marlene nach ihren Händen, ein zaghaftes, aber umwerfendes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie anfing mit weicher, leicht zitteriger Stimme zu sprechen „Du bist so schön...“ sagte sie sichtlich bewegt und überspielte ihre Nervosität mit einem schüchternen Lachen. Rebecca hätte sie am liebsten sofort in die Arme genommen, aber sie hielt sich zurück und ließ ihrer Freundin die Zeit, die sie brauchte, ehe sie weitersprach. „Es gibt so vieles was ich Dir sagen möchte, aber manchmal glaube ich, dass es keine Worte gibt, die ausdrücken können, wer Du für mich bist und was Du mir bedeutest. Du bist meine beste Freundin, meine Geliebte, Du bist mein Anker und oft bist Du der Fels an den ich mich anlehnen kann. Bei Dir kann ich sein wie ich bin, ohne mich dafür zu schämen, Du bist mein sicherer Hafen, mein Zuhause und manchmal bist Du auch die mahnende Stimme, die mir sagt, wenn ich über das Ziel hinaus schieße. Du erweckst das Beste in mir und siehst mich wie ich wirklich bin ohne mich verändern zu wollen. Du bist die Liebe meines Lebens und ich will, dass es für immer so bleibt“ sagte sie und blickte unentwegt in die Augen ihrer Freundin. Rebecca kämpfte bereits mit den Tränen, die Worte von Marlene hatten sie tief berührt. Marlene ließ für einen Moment ihre Hände los, griff in die Tasche ihres Mantels und holte eine kleine Schachtel hervor. Rebeccas Knie wurden weich, als sie sah, wie Marlene die Schachtel öffnete und vor ihr auf den Boden sank. Sie nahm erneut ihre Hand, in der anderen hielt sie die Schachtel mit dem Ring, dann sah sie zu ihr auf und schaute ihr fest in die Augen als sie sagte „Rebecca von Lahnstein, Du bist das Beste was mir je passiert ist. Ich liebe Dich über alles und möchte den Rest meines Lebens mit Dir verbringen. Und wenn Du das auch möchtest, würdest Du mich zum glücklichsten Menschen der Welt machen, wenn Du meine Frau wirst. Willst..Du..mich..heiraten?“ Es herrschte Stille. Rebeccas Beine drohten endgültig nachzugeben, das Herz schlug ihr vor Glück bis zum Hals und als sie ihre am Boden kniende Freundin ansah, die sie erwartungsvoll anblickte, konnte sie noch immer kaum sprechen. Vorsichtig zog sie Marlene zu sich rauf, eine Träne lief ihr über das Gesicht, ehe ihr das erlösende Wort endlich über die Lippen kam „JA“ sagte sie zutiefst ergriffen. Ihre Freundin strahle über das ganze Gesicht als sie nachfragte „hast Du gerade ja gesagt?“ Rebecca lachte befreit auf, als sie sagte „JA, ich will Deine Frau werden! Nichts auf der Welt könnte mich glücklicher machen.“ Sie fielen sich in die Arme, hielten einander fest umschlungen und Marlene glaubte den Herzschlag ihrer Freundin fühlen zu können. Sanft löste sie sich von ihr, in ihren Augen sammelten sich Tränen des Glücks, als sie Rebecca vorsichtig den Ring an den Finger steckte „ich liebe Dich“ wiederholte sie ihr Liebesgeständnis „und ich liebe Dich“ sagte Rebecca, bevor sich ihre Lippen trafen und ein leidenschaftlicher Kuss sie vereinte. In diesem Moment wurde der Himmel über Düsseldorf von tausenden Lichtern erhellt, Feuerwerkskörper explodierten im Sekundentakt, bunte Farben sorgten für ein unfassbar schönes Bild über den beiden Frauen, die dieses Spektakel jetzt gebannt verfolgten. Einander fest in den Armen haltend sahen sie sich liebevoll in die Augen „frohes neues Jahr“ flüsterte Marlene glücklich „frohes neues Jahr“ sagte Rebecca überwältigt, bevor es sie erneut zueinander zog und ein langer, von Liebe erfüllter Kuss sie fesselte, während das neue Jahr vom Rest der Welt lauthals begrüßt wurde.

Die Gäste des No Limits hatten sich nach draußen begeben und schauten sich das Feuerwerk an, einige mischten sich selbst in das Treiben ein und ließen Raketen in den Himmel fliegen. Überall lagen sich Menschen in den Armen, küssten sich und wünschten sich ein frohes neues Jahr. Marie hatte aufgehört nach Marlene und Rebecca zu suchen. Sie waren offenbar schon gegangen, was Marie sehr traurig machte und so konnte sie nicht einmal das tolle Feuerwerk genießen. Dann plötzlich rissen zwei Arme sie herum und Marlene stand ihr freudestrahlend gegenüber „ich wünsche Dir ein glückliches neues Jahr Marie, mögen all Deine Wünsche in Erfüllung gehen“ sagte sie und drückte sie fest. Marie erwiderte die guten Wünsche, aber ehe sie fragen konnte, wo sie gewesen war, lief Marlene schon weiter und ging zu ihrer Familie. Dann stand Rebecca vor ihr, sie strahlte sie an, nahm sie ebenfalls in den Arm und wünschte ihr alles Gute. Sie schien total aus dem Häuschen, nahm Maries Gesicht in die Hände und küsste sie plötzlich und völlig unerwartet auf den Mund. „Ich könnte die ganze Welt umarmen“ sagte sie glücklich, ging weiter und ließ eine völlig perplexe Marie zurück. Diese stand inmitten des ganzen Tumultes wie versteinert da, unfähig sich zu bewegen. Sie berührte ungläubig ihre Lippen, der Kuss von Rebecca brannte förmlich auf ihnen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag und Marie glaubte die Bodenhaftung zu verlieren, als ihr klar wurde, was der Grund für ihre innere Unruhe war, die sie in letzter Zeit verspürte.

dani2503 hat geschrieben:
ICH WÜNSCHE ALLEN LESERN EINEN GUTEN RUTSCH INS JAHR 2013!!!
KOMMT GUT REIN UND LASST ES ORDENTLICH KRACHEN.

DANKE UND BIS NÄCHSTES JAHR

LIEBE GRÜßE
DANI


Zuletzt geändert von vonLahnstein am 16.08.2015, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 16.08.2015, 16:49 
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Post vom 01.01.2013


Teil 66:

Es dauerte eine ganze Weile bis das Feuerwerk endete und die Menschen sich nach und nach wieder zum feiern in den Club zurück zogen. Die zwei Frauen standen an der Bar und stießen gerade mit Champagner auf ihre Verlobung an. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass Du mich tatsächlich gefragt hast...hoffentlich wache ich morgen nicht auf und stelle fest, dass ich nur geträumt habe“ sagte Rebecca aufgeregt. Marlene grinste und kniff sie leicht in den Arm „aua, warum kneifst Du mich denn?“ fragte die Brünette lachend „na damit Du weißt, dass das kein Traum ist“ antwortete Marlene fröhlich. Rebecca legte die Arme um den Nacken ihrer Freundin und schaute ihr verträumt in die Augen „wann sagen wir es unseren Familien?“ fragte sie. Marlene lächelte „hm...ich weiß nicht, erst mal möchte ich das ganz privat mit Dir feiern“ sagte sie verführerisch und fing an das Gesicht ihrer Freundin mit zarten Küssen zu bedecken. „Was gibt es denn zu feiern?“ fragte Thomas neugierig, der plötzlich hinter ihnen aufgetaucht war und die beiden Damen abwartend ansah. „Ähm..naja,...das neue Jahr natürlich Papa, was denn sonst“ brachte Marlene halbwegs glaubwürdig hervor. Thomas musterte die beiden genau, dann lachte er plötzlich und sagte „kann es sein, dass ihr schon ein bisschen zu viel getrunken habt? Wobei Du eigentlich gar keinen Alkohol trinken darfst wegen der Medikamente, oder?“ fragte er seine Tochter. Marlene beschwichtigte ihn „ist nur zum anstoßen“ sagte sie und als sie ihre Schwester erblickte nutzte sie die Gelegenheit, um ihm zu entkommen „hey Dana, da bist Du ja...ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir“ und nahm sie in die Arme. „Wünsche ich Dir auch“ sagte Dana und als Marlene sie genauer betrachtete sagte die große Schwester belustigt „Deine Bluse ist falsch zugeknöpft...hattest wohl einen etwas stürmischen Jahreswechsel, was?“ und zwinkerte ihr zu. Dana lief rot an, entschuldigte sich und lief zu den Toiletten. „Was war denn los?“ fragte Rebecca und Marlene sagte lachend „ich glaube Dana und Ricardo sind zusammen ins neue Jahr gerutscht“, wobei sie das gerutscht besonders betonte. Rebecca sagte nachdenklich „wird wohl langsam doch ernster mit den beiden“, Marlene erwiderte „jetzt wird es erst mal für uns ernst“ und zog Rebecca wieder an sich „bist Du Dir wirklich sicher, dass Du mich heiraten willst? Ich meine, Du hast mich dann für immer am Hals...ist Dir das klar?“ Rebecca sagte „Du ahnst gar nicht, wie gerne ich Dich am Hals habe“ und küsste Marlene so intensiv, dass diese sich schwer atmend von ihr löste. „Okay, sollen wir direkt nach Hause gehen, oder uns hier ein stilles Örtchen suchen?“ fragte sie scherzend. Rebecca wollte gerade etwas erwidern, als Sebastian plötzlich zu ihnen kam und seine Schwester mit sich zog „ich muss Dir meine Schwester mal kurz klauen“ sagte er entschuldigend, woraufhin Marlene antwortete „aber bring sie mir ja zurück“, was er lachend bestätigte.

Marie hatte sich an einen der hintersten Tische verkrochen, doch auch nach mehreren Drinks konnte sie ihre wirren Gefühle einfach nicht beruhigen. Sie stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Was war bloß mit ihr los? Sie verstand die Welt nicht mehr und sich selbst erst recht nicht. Warum löste der harmlose Kuss einer Freundin derartige Gefühle in ihr aus? Einer Freundin...dachte Marie...einer Frau! Sie schüttelte den Kopf und fing plötzlich an zu lachen, das alles war Blödsinn und sie würde nicht länger darüber nachdenken. Ihre Nerven lagen blank, sie hatte eine Menge mitgemacht und jetzt spielte ihr ihre Fantasie einen Streich, so einfach war das. Vor lauter Grübelei bemerkte sie Marlene gar nicht, die sich ihr gegenüber an den Tisch gesetzt hatte. „Erde an Marie? Ist alles in Ordnung mit Dir?“ rief Marlene ihr zu und endlich schaute ihr Gegenüber sie an. „Was?“ fragte Marie sichtlich irritiert und Marlene sagte „was ist mit Dir los, geht es Dir nicht gut? Du wirkst irgendwie so...durcheinander.“ Marie fühlte sich ertappt, äußerst nervös und nach den richtigen Worten suchend rutschte sie auf ihrem Platz umher „ich glaube...ich habe zu viel getrunken“ sagte sie schließlich, weil ihr nichts besseres einfiel. Marlene schaute sie besorgt an „willst Du nach Hause? Ich kann Dich fahren, hab ja so gut wie nichts getrunken“ bot sie an. Marie schüttelte den Kopf „nein, das ist nicht nötig. Aber danke für das Angebot. Ich glaube ich geh mal ein bisschen an die frische Luft, das hilft bestimmt“ sagte sie, stand auf und verließ eilig den Club. Marlene sah ihr kopfschüttelnd hinterher und musste an Rebeccas Verdacht denken, dass Marie ihren Kummer vielleicht in Alkohol ertränkte. Sie beschloss mit ihrer Freundin darüber zu sprechen, womöglich brauchte Marie doch Hilfe.

Auch die frische, sehr kalte Luft konnte nicht dazu beitragen, dass Marie sich beruhigte. Sie ging ein paar Schritte, stütze sich an einem Geländer ab und atmete einige male tief durch. „Was ist nur mit Dir los?“ sprach sie leise zu sich selbst „das geht nicht, das geht einfach nicht.“ Dann spürte sie plötzlich, dass sie nicht mehr alleine war und als sie sich umdrehte, sah sie in das schöne Gesicht der jungen Gräfin, die langsam auf sie zukam. Als sie direkt vor ihr stand, wäre Marie am liebsten zurückgewichen, aber das Geländer hinter ihr verhinderte dies. „Marlene sagt, dass Du Dich nicht gut fühlst...sollen wir Dich nicht doch nach Hause bringen?“ fragte sie ehrlich besorgt. Die Blonde schluckte, versuchte sich ihre Überforderung nicht anmerken zu lassen, als sie sagte „so schlimm ist es nicht...gib mir noch ein paar Minuten, dann geht es wieder.“ Marie sah, wie ihr Gegenüber nickte und wieder fiel ihr dieses Strahlen auf, irgendetwas war anders, auch bei Marlene war ihr das schon aufgefallen „habe ich etwas verpasst? Marlene und Du...ihr wirkt irgendwie verändert“ sagte sie und versuchte damit das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Ein wunderschönes Lachen breitete sich auf Rebeccas Gesicht aus, was Marie innerlich zum Schmelzen brachte „das kann man wohl sagen, ich bin die glücklichste Frau Düsseldorfs...wobei das noch untertrieben ist“ sagte sie geheimnisvoll. Marie schaute sie verwirrt an, dann fand sie sich auf einmal in Rebeccas Armen wieder „mehr kann ich im Moment nicht sagen, aber Du erfährst es bald...“ sagte sie. Maries Herz begann wie wild zu hämmern und trotz der Kälte wurde ihr schrecklich heiß. Von ihren Gefühlen übermannt konnte sie nicht verhindern, dass ihr eine Träne über das Gesicht lief. Als Rebecca die Umarmung löste und sah, dass sie weinte, fragte sie sanft „hey, was ist denn los?“ und strich ihr vorsichtig die Träne weg. Marie befreite sich aus dieser für sie unangenehmen Situation, indem sie anfing zu lachen und sagte „da sieht man mal wieder was der Alkohol aus einem macht...ich sollte lieber zu Cola übergehen.“ Rebecca musterte sie eingehend, sie wollte es ihr nicht noch schwerer machen, also sagt sie scherzend „eine gute Idee, dann lass und reingehen und zusammen auf das neue Jahr anstoßen...mit Cola.“ Sie schaute Marie abwartend an, bis diese sagte „geh schon mal vor, ich komme gleich nach.“ Rebecca sagte „okay, bis gleich“ und ging wieder in den Club.

Als Marlene ihre Freundin erblickte, ging sie ihr entgegen und nahm sie direkt in Beschlag „da bist Du ja endlich, ich wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben“ sagte sie lächelnd und fragte dann „wo hast Du denn Marie gelassen?“ Rebecca zog sie zu sich „kommt gleich, sie braucht noch ein paar Minuten für sich“ sagte sie. Marlene betrachtete sie mit einem Blick, der bei Rebecca eine Gänsehaut verursachte „wenn das so ist, kann ich meine Verlobte ja jetzt zu einem Tänzchen auffordern“ sagte sie verheißungsvoll und zog Rebecca mit sich auf die Tanzfläche. Zum DJ sagte sie augenzwinkernd „spiel mal was langsames für mich und meine Süße“, was er auch direkt tat und im nächsten Moment ertönte „I will always love you“ von „Whitney Housten“ aus den Boxen. Die Tanzfläche wurde ein wenig übersichtlicher, nur einige Paare blieben zurück und bewegten sich langsam zu dem wunderschönen Song. Die beiden Frauen tanzten eng umschlungen und tauschten innige Blicke aus, Marlenes Hände wanderten immer tiefer an Rebeccas Rücken hinunter „flirtest Du etwa gerade mit mir?“ flüsterte die Gräfin. Ein vielsagendes Lächeln umspielte Marlenes Lippen, als sie betont lässig sagte „flirten? Ich würde eher sagen ich mache Dich klar und Du landest noch heute Nacht in meinem Bett“ was Rebecca zum Auflachen brachte. „Soll ich Dir mal ein Geheimnis verraten?“ fragte sie die Blauäugige und als diese nickte sagte sie „Du hast sogar Erfolg damit...ich würde heute Nacht überall mit Dir hingehen.“ Marlene lächelte sie an, dann begann sie die Lippen ihrer Freundin mit Küssen zu bedecken, öffnete diese schließlich und ein sanfter, intensiver Kuss ließ sie für einen Moment vergessen, dass sie mitten auf der Tanzfläche waren. Die Wolf Eltern verfolgten gebannt das Geschehen und irgendwann sagte Thomas sichtlich gerührt zu seiner Frau „Marlene und Rebecca...die beiden haben sich gesucht und gefunden, oder? Schau sie Dir an, wie glücklich sie sind...“ Vicky drehte sich zu ihrem Mann, sah seine Rührung und sagte lächelnd „ja das sind sie...genauso wie wir“ und küsste ihn liebevoll.


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BeitragVerfasst: 16.08.2015, 16:49 
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Teil 67:

Am ersten Morgen des neuen Jahres erwachte Marlene mit einem Lächeln im Gesicht. Die Nacht war kurz gewesen, aber ihr Traum dafür umso schöner. Sie drehte sich auf die Seite, schaute die neben ihr liegende, noch schlafende Frau an und ihr Lächeln wurde noch größer, als sie an den Moment dachte, in dem Rebecca ja zu ihr gesagt hatte. Sie berührte mit dem Finger sanft die Lippen ihrer Freundin und dachte an gestern Nacht. Ungeachtet dessen, wie spät es bereits gewesen und wie geschafft sie waren, hatten sie sich ihrer Leidenschaft hingegeben und sich geliebt, bis sie beide erschöpft eingeschlafen waren. Rebecca blinzelte, dann öffnete sie vorsichtig die Augen, auch auf ihrem Gesicht war ein Lächeln zu erkennen „guten Morgen“ sagte sie leise, „guten Morgen“ kam es leise von Marlene zurück. Rebecca nahm Marlenes Hand „weißt Du was ich mich Frage?“ sagte sie zu der Blonden und als diese leicht den Kopf schüttelte fuhr sie fort „ich frage mich, ob so viel Glück überhaupt erlaubt ist.“ Marlene drückte leicht ihre Hand „ich kann Dir nicht sagen, ob es erlaubt ist...aber ich finde, wir haben es uns verdient“ sagte sie. Die junge Gräfin lächelte zufrieden „und weißt Du was ich mich noch frage“ sagte sie dann. Marlene grinste amüsiert „ich finde Du hast heute Morgen ganz schön viele Fragen...also, was fragst Du Dich noch?“ Rebecca sagte „Dein Antrag...wie lange hattest Du das geplant? Und wann hast Du überhaupt beschlossen mich zu fragen?“ Marlene sah ihrem Gegenüber in die Augen, sie überlegte kurz, dann erklärte sie „der Gedanke kam mir zum ersten Mal in der Zeit nach Deinem Gefängnisaufenthalt...da ist mir bewusst geworden, was ein Leben ohne Dich bedeuten würde und das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Aber dann passierte die Entführung...und vorerst war ich nicht in der Lage etwas zu planen. Als Du dann New York auf den Plan gerufen hast, war ich fest entschlossen Dich dort zu fragen, aber auch daraus wurde nichts. Diese verdammte Grippe...“ sagte sie und lachte. Rebecca schaute sie liebevoll an „und ich hatte die ganze Zeit keine Ahnung was in Deinem hübschen Kopf vor sich geht“ sagte sie und lachte ebenfalls. „Na Gott sei Dank“ sagte Marlene „am Ende musste ich etwas improvisieren und habe mich für die Dächer von Düsseldorf entschieden...ich wollte es nicht noch einmal aufschieben und Silvester schien mir perfekt zu sein.“ Rebecca rückte näher zu ihr „es war perfekt...weil DU es bist“ flüsterte sie und küsste ihre Freundin. Die beiden tauschten noch eine Zeit lang Zärtlichkeiten aus, ehe sie sich abwechselnd duschten, um den Tag zu beginnen.

Auch woanders erwachte eine junge Frau und musste feststellen, dass sie nicht zuhause und in ihrem Bett war. Dana rieb sich die müden Augen, sie hatte leichte Kopfschmerzen, aber ansonsten fühlte sie sich gut. Sie ging in Gedanken die Geschehnisse der letzten Nacht durch und konnte nicht verhindern, dass sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitete. Ricardo...erst waren sie wie zwei Wilde im Lager übereinander hergefallen und als die Party vorbei war, hatte er sie mit zu sich genommen. Die Erinnerung an das, was dann passiert war, zauberte ihr erneut ein Lächeln ins Gesicht und Dana glaubte noch immer seine Hände und seine Lippen spüren zu können. Ricardo hatte sie nach allen Regeln der Kunst verführt, er hatte sich unendlich viel Zeit genommen und sie in ein wahres Reich der Sinne entführt. Dana konnte nicht umhin zu denken, dass das der beste Sex ihres Lebens gewesen war, obwohl sie sich was das anging wirklich nicht beschweren konnte. Und doch war es mit Ricardo irgendwie anders, sie konnte nicht genau ausmachen woran es lag, aber es hatte einfach das gewisse etwas. Sie ging ins Badezimmer um sich ein wenig frisch zu machen und als sie sah, dass er sogar Handtuch und Zahnbürste für sie bereit gelegt hatte, musste sie schmunzeln. Sie beschloss schnell zu duschen, danach musste sie unbedingt nach Hause, obwohl sie keine große Lust hatte ihren Eltern gegenüber zu treten. Womöglich hatten sie etwas bemerkt gestern und Dana wäre es ziemlich peinlich darauf angesprochen zu werden. Nachdem sie im Bad fertig war, ging sie in den Wohnraum und traf dort auf einen gut gelaunten Spanier, der ein himmlisches Frühstück gezaubert hatte und sie jetzt mit einem umwerfenden Lächeln ansah. Sofort wurden ihre Knie wieder weich und sie spürte, dass ihr Blut in Wallung geriet. Sie atmete einmal tief durch und ging dann lächelnd auf ihn zu in der Hoffnung, dass er nicht merken würde, wie aufgeregt sie war. Er kam um den Tisch herum zu ihr, gab ihr wie selbstverständlich einen Kuss und was für einen und sagte „guten Morgen schöne Frau, ich hoffe Du hast gut geschlafen und bist hungrig.“ Mehr als ein Nicken brachte sie nicht zustande, zu sehr klopfte ihr Herz. Als sie sich an den Tisch gesetzt und etwas von dem frisch gepressten Saft getrunken hatte, beruhigte sich ihr Herzschlag langsam wieder und sie war fähig zu sprechen „guten Morgen...wow, was für ein Frühstück. Aber Du hättest Dir wegen mir nicht solche Umstände machen müssen.“ Er nahm gegenüber von ihr Platz und sagte „wenn nicht für Dich, für wen dann? Ich komme schließlich nicht oft in den Genuss von so reizender und hübscher Gesellschaft beim Frühstück“ sagte er charmant und Dana wurde rot. „Danke“ sagte sie und im Laufe des gemeinsamen Frühstücks wurde sie immer lockerer und wie so oft schaffte er es, sie von allen trübsinnigen Gedanken abzulenken. Nach dem Frühstück verabschiedete Dana sich , an der Tür zog Ricardo sie nochmals an sich, küsste sie und fragte „wann sehen wir uns wieder?“ In diesem Moment wusste sie, dass sich etwas veränderte, denn das hatte er bislang noch nie gefragt. Sie überlegte einen Moment, es gab so vieles zu klären und sie wusste nicht, wie sie es anfangen sollte „ich weiß es nicht...aber ich melde mich bei Dir, okay? sagte Dana und war sich bewusst, dass das nach einer Floskel klang. Er nahm es scheinbar gelassen, grinste sie an „okay“ sagte er „aber lass mich bitte nicht so lange warten.“ Als Dana ging wurde sie das Gefühl nicht los, eine gewisse Traurigkeit in seinem Blick gesehen zu haben.

Als Marlene die Treppe runter kam und sich zu Rebecca an den Tisch setzte, wirkte ihre Freundin auf einmal gar nicht mehr fröhlich „was ist los?“ frage sie. „Marie ist nicht da und wie es aussieht hat sie auch nicht hier geschlafen“ sagte Rebecca und in ihrer Stimme lag Sorge. Die beiden sahen sich schweigend an, gestern war Marie einfach nicht mehr auf der Party aufgetaucht, obwohl sie gesagt hatte, dass sie Rebecca in ein paar Minuten folgen würde. Das allein war schon merkwürdig, aber die beiden Frauen hatten sich schließlich gesagt, dass sie erwachsen war und es ihr gutes Recht war zu gehen, wenngleich sie wenigstens hätte Bescheid geben können. „Verstehst Du das?“ frage Rebecca ihre Freundin, aber diese schüttelte den Kopf „nein, nicht so richtig. Aber ich habe Dir ja gestern schon gesagt, dass sie mir irgendwie komisch vorkam. Vielleicht brauchte sie einfach mal etwas Ruhe und Zeit für sich“ mutmaßte die Blonde. Rebecca schien das nicht zu beruhigen „dann hätte sie das doch einfach sagen können, oder? Hoffentlich ist ihr nichts passiert“ sagte sie ängstlich und hörte in diesem Moment, wie die Tür aufgeschlossen wurde und Marie betrat die Wohnung. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie die Nacht durchgemacht hatte und als sie die Blicke der beiden Frauen sah fragte sie müde „sehe ich so schlimm aus, oder warum schaut ihr mich so entgeistert an?“ Rebecca wollte schon ausholen, aber Marlene kam ihr zuvor, als sie sagte „naja, wir haben uns Sorgen gemacht Marie...Du bist gestern ohne ein Wort einfach verschwunden und als Du heute Morgen nicht da warst...es wäre einfach nett gewesen, wenn Du Dich gemeldet hättest.“ Die Angesprochene hatte wenigstens den Anstand und schaute beschämt zu Boden, dann sagte sie „das hätte ich wohl tun sollen, tut mir leid. Aber ich bin auch kein kleines Kind mehr und Ihr müsst Euch nicht permanent Sorgen um mich machen. Ich komme sehr gut zurecht.“ Sie wollte an den beiden vorbei gehen, aber Rebecca hielt sie zurück „wo bist Du denn gewesen Marie? Ist wirklich alles in Ordnung mit Dir?“ fragte sie und schaute ihr dabei prüfend in die Augen. Marie ahnte worauf sie hinaus wollte „ich war unterwegs und habe gefeiert. Und nein, ich habe mich nicht volllaufen lassen, falls Du darauf hinaus willst. Jetzt lass mich bitte los, ich will nur noch ins Bett und schlafen“ sagte sie bestimmend und ging dann auch ohne ein weiteres Wort in ihr Zimmer. Marlene sagte „sie scheint doch soweit okay zu sein...lass uns frühstücken, ich habe echt Hunger.“ Die junge Gräfin überlegte einen Moment und nickte dann „Du hast recht“ sagte sie und die beiden machten sich daran das Frühstück vorzubereiten.


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Teil 68:

Neujahr verging wie im Fluge, Marlene und Rebecca waren nach dem späten Frühstück zu einem Spaziergang aufgebrochen und hatten beschlossen, dass sie ihren Familien am nächsten Tag von ihren Hochzeitsplänen berichten wollten. Sie machten noch einen Abstecher ins No Limits und als sie sahen, dass noch einiges zu tun war, um die Spuren des Abends zu beseitigen, entschlossen sie kurzer Hand mit anzupacken. Danach lud Marlene ihre Crew zu einem gemeinsamen Essen ein und so waren Rebecca und sie erst am Abend wieder zuhause. Marie bekamen sie nicht mehr zu Gesicht und weil beide sehr müde waren, gingen sie ebenfalls früh schlafen.

Am Vormittag des nächsten Tages saß Marie, immer noch etwas angeschlagen in der Küche, der wenige Schlaf und ihr kurzfristiges Gefühlschaos forderten ihren Tribut. Sie dachte an den Neujahrsmorgen zurück und an Rebeccas besorgten Blick. Natürlich hatte sie eine Menge getrunken gehabt, aber sie wollte nicht, dass Marlene und Rebecca sie weiterhin für eine Alkoholikerin hielten und hatte es deshalb lieber für sich behalten. Inzwischen hatte sie sich wieder gefangen und war sich sicher, dass ihre Gefühle für Rebecca nichts ungewöhnliches waren. Sie war ihr einfach ans Herz gewachsen und im Gegensatz zu gewöhnlichen Freundschaften, die sich über eine längere Zeit aufbauten, war diese durch die besonderen Umstände sehr schnell gewachsen und dadurch in gewisser Weise auch ziemlich intensiv. Marlene lag ihr schließlich genau so am Herzen, nur war es bei Rebecca noch etwas anderes, weil Marie nie erwartet hätte, dass sie ihr nach allem was passiert war verzeihen und sogar vertrauen konnte. Dann hatte sie ihr auch noch geholfen die Geldeintreiber los zu werden und ihr damit ein neues Leben ermöglicht. Marie war Rebecca einfach unendlich dankbar und hatte diese intensiven Gefühle falsch interpretiert. „Was für eine Aufregung um nichts“ sagte sie kopfschüttelnd und leise zu sich selbst. Wie es aussah waren die beiden nicht da und so beschloss Marie als kleine Entschuldigung für ihr Verhalten ein schönes Essen zu kochen. Sie machte sich fertig um einkaufen zu gehen, denn der Kühlschrank gab nicht mehr genug her, um draus ein angemessenes Essen zu zaubern.

Marlene und Rebecca waren bei den Wolfs, inzwischen waren alle eingetroffen, saßen auf dem Sofa und schauten die beiden Frauen, die vor ihnen standen erwartungsvoll an. Kim sagte „jetzt macht es doch nicht so spannend, was sind denn nun die Neuigkeiten?“ und Emilio feixte „ich weiß es...eine von Euch ist schwanger.“ Er erntete dafür eine Kopfnuss von Thomas, der lachend sagte „halt die Klappe Du Spinner“ und sein Schwiegersohn ließ sich schmollend zurück auf das Sofa fallen von dem er aufgesprungen war. Rebecca sah Marlene an „sag Du es Ihnen“ und die älteste Wolf Tochter legte einen Arm um die Hüfte ihrer Freundin und sagte stolz „ich habe dieser wundervollen Frau hier neben mir an Silvester einen Heiratsantrag gemacht. Und was soll ich sagen? Sie hat ihn angenommen und wir beide werden in diesem Jahr heiraten.“ Die Familienmitglieder schauten lächelnd von einer zur anderen, dann sahen sie sich gegenseitig verblüfft an, ehe Kim als erstes aufsprang und ihrer großen Schwester um den Hals fiel „wie cool ist das denn“ sagte sie aufgekratzt „und Du hast ihr wirklich einen richtigen Antrag gemacht...so mit auf den Knien rutschen und allem?“ fragte sie und Marlene musste lachen. Aber zu einer Antwort kam sie nicht, denn Dana sagte „Mensch Zwerg, jetzt mach mal langsam und lass uns erst mal gratulieren, ehe Du sie ins Verhör nimmst“ und nahm Marlene in den Arm „herzlichen Glückwunsch, das ist toll“ sagte sie und ging danach zu Rebecca, um ihr ebenfalls zu gratulieren. Emilio drückte beide kurz und fragte dann in seiner bekannt trotteligen Art „und wie funktioniert das so? Ähm, ich meine bei zwei Frauen...also ich meine, tragt ihr dann beide ein weißes Kleid? Und wie genau...“ weiter kam er nicht, denn diesmal gab Dana ihm einen Klaps „ey, wieso schlagen mich heute eigentlich alle?“ beschwerte er sich und Dana sagte „leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen“ was die Anwesenden zum lachen brachte. Thomas nahm seine Älteste in den Arm „ich freue mich so für Dich mein Schatz, das ist wunderbar...ich bin stolz auf Dich, herzlichen Glückwunsch“ flüsterte er ihr leise zu. Victoria schloss sich an, drückte Marlene an sich und sagte „ich freue mich auch ganz doll für Euch beide mein Liebling und finde es großartig, dass ihr diesen Schritt geht. Ihr seit einfach füreinander gemacht.“ Marlene war glücklich über die Reaktionen ihrer Lieben, obwohl sie auch nichts anderes erwartete hatte. Sie beobachte wie ihre Eltern zu Rebecca gingen, erst drückte ihre Mutter sie, aber sie hörte leider nicht was sie sagte, weil Kim ihr von der anderen Seite das Ohr voll quatschte und so legte sie ihrer Schwester mit einem strafenden Blick die Hand auf den Mund. Thomas stand jetzt vor Rebecca, die beiden grinsten sich an, dann nahm er sie in den Arm und sagte „Du bist mit Abstand das hübscheste meiner Schwiegerkinder und die einzige, die vor meiner Kettensäge sicher ist. Bei Dir weiß ich ganz sicher, dass meine Tochter gut aufgehoben ist und ich bin sehr froh, dass Du sie so glücklich machst. Du bist bei uns immer willkommen und Teil der Familie, aber das warst Du ja ohnehin schon.“ Rebecca sah ihren Schwiegervater in Spee dankbar an, sie hatte ihn schon immer gemocht, er war ein absoluter Familienmensch und sie liebte seine herzliche Art „danke Thomas, aber Deine Tochter zu lieben ist auch nicht schwer“ sagte sie gerührt. Er küsste sie auf die Stirn und sagte „darauf stoßen wir an, das ist die erste richtig gute Nachricht in diesem Jahr, was gerade erst begonnen hat“ und kümmerte sich gemeinsam mit seiner Frau um die Getränke. Rebecca ging zu Marlene, die wässerige Augen hatte und nahm sie in den Arm „Deine Familie ist wirklich toll...“ flüsterte sie ihr zu. Marlene nickte „ja, das sind sie und Du gehörst dazu“ sagte sie glücklich und küsste sie. „Hey, Ihr sollt nicht knutschen, sondern mit uns anstoßen“ rief Kim ihnen zu, was ihr einen strafenden Blick von Marlene einbrachte, die jetzt gefolgt von Rebecca zu den anderen ging. „Nicht frech werden Zwerg...sonst setzt es was“ sagte sie gespielt böse und schüttelte lachend den Kopf, als Kim ihr die Zunge raus streckte. Victoria und Thomas verteilten an jeden ein Glas Sekt, dann sagte er „also dann...lasst uns anstoßen auf Rebecca und Marlene, auf Euren Entschluss zu heiraten und darauf, dass diese Familie immer größer wird. Wir freuen uns aus tiefstem Herzen mit Euch. Prost Ihr Lieben.“ Die Anwesenden hoben die Gläser, stießen miteinander an und als alle etwas getrunken hatte sagte Kim neugierig „und jetzt will ich endlich wissen, wie Du ihr den Antrag gemacht hast.“ Marlene sagte neckisch „Du musst nicht alles wissen“, aber Dana verbündete sich mit der kleinen Schwester „also mich würde das auch interessieren...komm schon, sei doch nicht so“ sagte sie und setzte ihren Dackelblick auf. Auch Thomas und Vicky schienen durchaus interessiert und Rebeccas musste schmunzeln, als sie sah, wie der Widerstand ihrer Freundin langsam bröckelte. Aber sie wirkte auch etwas verlegen und nachdem sich die junge Gräfin vergewissert hatte, dass es für Marlene in Ordnung war, übernahm sie das Wort „der Antrag war unglaublich romantisch...“ fing sie an und erzählte dann schwärmend von Marlenes Romantik Offensive, während die gesamte Familie Wolf gebannt zuhörte.

Als sie im Auto auf dem Weg nach Königsbrunn saßen, war Marlene plötzlich sehr still geworden. Rebecca schaute kurz zu ihr rüber, blickte dann wieder auf die Straße um sich auf den Verkehr zu konzentrieren und fragte „lässt Du mich an Deinen Gedanken teilhaben?“ Marlene atmete hörbar schwer, dann sagte sie „es ist wegen...Deiner Familie...“ und verstummte wieder. Rebecca blinkte und fuhr rechts ran, dann schaltete sie den Motor aus und wendete sich ihrer Freundin zu „Marlene“ sagte sie sanft „meine Familie ist manchmal schwierig und ich weiß auch, weshalb Du Dir Gedanken machst...Aber ganz egal, was sie sagen oder tun, es ändert nichts. Du gehörst zu mir und wenn gleich irgendeiner von ihnen ein Problem damit haben sollte, dass wir heiraten, dann...“ Marlene sah sie an „was dann?“ fragte sie unsicher und Rebecca nahm ihre Hand „dann ist das nicht unser Problem. Ich wünsche mir natürlich auch, dass sie sich für uns freuen, aber mein Glück hängt davon nicht ab. Du bist mein Glück und wer das nicht akzeptiert, kann mir gestohlen bleiben“ sagte sie fest entschlossen. Abwartend sah sie ihre Beifahrerin an „okay?“ fragte sie und streichelte ihr über die Wange „okay“ sagte Marlene lächelnd, beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss.


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BeitragVerfasst: 16.08.2015, 16:51 
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Post vom 04.01.2013


Teil 69:

Trotz Rebeccas Zuspruch war Marlene aufgeregt und hatte Angst vor den Reaktionen einiger Familienmitglieder. Die Situation war nicht einfach, sie war mit dem ältesten Lahnstein Sohn verheiratet gewesen und hatte Tristan wegen Rebecca nicht geheiratet. Alles in allem graute Marlene vor dieser Verkündung, obwohl sie nun schon seit gut zweieinhalb Jahren zusammen und die Wogen inzwischen geglättet waren. Rebecca drückte ihre Hand, sie spürte die Unsicherheit ihrer Freundin „ich bin bei Dir und ganz egal was sie sagen, es ändert nichts“ flüsterte sie noch einmal und Marlene lächelte sie etwas schüchtern an. Als endlich alle im Kaminzimmer versammelt waren, abgesehen von Ansgar, den hatte Rebecca bewusst nicht eingeladen, weil sie Marlene vor seinen gemeinen Sprüchen schützen wollte, ergriff Rebecca das Wort. „Schön, dass Ihr Euch alle die Zeit genommen habt“ sagte sie nun auch etwas nervös „und ich will es auch gar nicht unnötig spannend machen.“ Sie schaute Marlene an, fühlte sich wieder sicher und sagte „Marlene und ich werden heiraten. Sie hat mich gefragt und mich damit zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht.“ Allgemeines Schweigen erfüllte den Raum, Rebecca befürchtete schon das Schlimmste, aber dann war es Sebastian, der das Eis brach und freudestrahlend auf sie zukam „das sind ja mal Nachrichten...meine kleine Schwester kommt unter die Haube, wurde aber auch Zeit“ sagte er neckend und nahm erst sie und dann Marlene in den Arm. Ludwig schaute seine Jüngste liebevoll an „wenn Du glücklich bist, bin ich es auch. Und ich freue mich wirklich für Euch beide“ sagte er, gab ihr einen Kuss und drückte sie an sich. Auch Marlene nahm er in den Arm „manchmal geht das Leben seltsame Wege, aber ich bin froh, dass Deiner Dich zu Rebecca geführt hat, auch wenn es ein schmerzhafter Weg war“ sagte er und schenkte ihr sogar ein Lächeln, was Marlene aufatmen ließ. Elisabeth beglückwünschte beide herzlich, blieb vor Marlene stehen und sagte leicht ironisch, aber freundlich „also dann, auf ein Neues und diesmal bleibst Du uns hoffentlich erhalten“ und beide mussten lachen. Hagen gratulierte ihnen, aber man merkte, dass er in Gedanken woanders war und sich nicht wirklich freuen konnte. Da sie um seine Situation wussten, nahmen sie es ihm nicht übel und als dann Tristan vor ihnen stand, hielten beide Frauen automatisch die Luft an. Er musterte sie, verzog aber keine Miene und sagte dann cool „Ihr könnt wieder atmen, ich gehe Euch schon nicht an die Gurgel“ und als beide laut die Luft ausstießen, musste er sogar kurz lachen. Er sah seine Schwester an, nahm sie kurz in den Arm und sagte „ich habe es damals nicht geschafft sie glücklich zu machen...das ist jetzt Deine Aufgabe. Also vermassel es nicht“, was sie mit einem Nicken bestätigte und sagte „werde ich nicht.“ Er trat vor Marlene, reichte ihr die Hand und sagte „herzlichen Glückwunsch, Du scheinst jetzt dort zu sein, wo Du hingehörst. Das ist viel Wert.“ Sie lächelte ihn an, war dankbar und erstaunt über seine Reaktion und sagte erleichtert „danke Tristan, es bedeutet mir viel, das von Dir zu hören.“ Er nickte und ging dann zurück an seinen Platz. Tanja setzte sich in Bewegung und polterte los „meine Güte, was für ein steifer Haufen ihr doch seit. Nehmt doch mal den Stock aus dem Hintern und macht Euch locker. Die beiden haben verkündet, dass sie heiraten und nicht, dass sie eine Immobilie gekauft haben.“ Sie blickte amüsiert in die verdutzten Gesichter, ging dann zu Marlene, drückte sie kurz und sagte „Du hast es überstanden, herzlichen Glückwunsch. Und Du bist Dir wirklich sicher, dass Du wieder in diese Familie einheiraten willst? Ich meine mal ehrlich..die haben doch echt einen an der Waffel. Aber gut, Du wirst schon wissen was Du tust und mit Rebecca hast Du, nach Sebastian versteht sich, noch die normalste der Lahnsteins abgegriffen und nebenbei kann sie auch noch Kleider designen. Dann werdet mal glücklich und lerne vorher gut Deinen Text...ein „JA“ wäre in diesem Falle ganz praktisch.“ Marlene verdrehte die Augen und bedankte sich artig für die netten Worte. Dann stand Tanja vor Rebecca und alle warteten auf die nächste Salve, aber sie fasste sich kurz „ich habe Dich im Auge und wenn Du an Deinem Leben hängst, dann weißt Du, was Du zu tun hast. Verstanden?“ sagte sie bedrohlich, aber doch mit einem Lächeln in den Augen. Rebecca sagte belustigt „ich würde niemals etwas tun, was Dich verärgert Tanja, das weißt Du doch.“ Tanja nickte, grinste kurz und sagte dann „und schon wieder kein Champagner, was ist hier eigentlich los?“ Die Anwesenden sahen sich an und riefen dann fast alle zeitgleich „JUSTUUUUS“ was für allgemeines Gelächter sorgte. Rebecca schaute ihre Freundin an „geschafft“ sagte sie „geschafft“ bestätigte Marlene erleichtert und fiel ihr glücklich um den Hals.

Die Stimmung war nach Tanjas Auftritt und dem Champagner, der seit diesem Zeitpunkt ausgeschenkt wurde deutlich entspannter. Rebecca war gerade in ein Gespräch mit ihrer Chefin verwickelt, als Ansgar den Raum betrat. Er griff sich direkt ein Glas Champagner von dem Tablett, als die Bedienstete an ihm vorbei ging und sagte dann an Tristan gewandt „was gibt es denn schon wieder zu feiern?“ Der Angesprochene schaute ihn ungerührt an „Rebecca und Marlene werden heiraten“ sagte er „und ich will jetzt keinen dummen Spruch hören, die sind ohnehin alle ausgelutscht und langweilen mich nur noch“ fügte Tristan hinzu und ließ Ansgar einfach stehen. Auf dessen Gesicht machte sich ein Grinsen breit, er schaute sich kurz um, sah Marlene etwas Abseits vom Rest mit Justus stehen und ging auf die beiden zu. „Ich freue mich wirklich außerordentlich für Sie“ hörte er den Butler gerade noch sagen, der verschwand, als der Graf sich zu ihnen gesellte. Ansgar stand Marlene gegenüber, das Glas Champagner in der einen Hand, die andere Hand in seiner Hosentasche und schaute sie mit seinem leicht arroganten, ironischem Gesichtsausdruck an. Als es ihr zu blöd wurde sagte sie „was gibt es Ansgar? Wenn Du mir etwas sagen möchtest, dann tu es, aber hör auf mich so dümmlich anzugrinsen.“ Er lachte jetzt, hob sein Glas und sagte „ich möchte Dir gratulieren, schließlich hörte ich, dass demnächst WIEDER die Hochzeitsglocken läuten.“ Marlene wartete, sie wusste, dass da noch etwas kommen würde und so war es auch „allerdings frage ich mich jetzt, was genau das zu bedeuten hat“ sagte er und packte sich nachdenklich ans Kinn. Rebecca hatte inzwischen bemerkt, was vor sich ging und wollte schnell zu Marlene eilen, aber Tanja hielt sie am Arm fest „was soll das?“ fragte Rebecca „ich muss zu Marlene, Ansgar wird sie nur wieder fertig machen.“ Tanja sagte „Du bleibst schön hier, Marlene kann das auch alleine lösen. Irgendwann muss sie sich mal gegen ihn behaupten.“ Rebecca sah ihr ungläubig in die Augen, blieb dann tatsächlich stehen, hatte aber kein gutes Gefühl dabei. Ansgar lief derweil zur Höchstform auf, als er zynisch sagte „wir wissen ja alle, was es bedeutet, wenn Du heiraten willst. Wahrscheinlich merkst Du kurz vorher, oder auch danach, dass Du doch lieber einen anderen Lahnstein willst und dann ist das Theater wieder groß und Du kannst zeigen, was Du drauf hast. Nur gehen Dir langsam die Geschwister aus...Helena steht leider nicht zur Verfügung, weil sie im Ausland ist und Sebastian geht auch nicht, weil Tanja Dich dann lünchen würde...Hm, was machst Du denn jetzt? Schließlich ist es ja Sinn und Zweck eines Wanderpokals, dass er weiter wandert und nicht stehen bleibt.“ Er lachte über seinen eigenen Witz und Tanja hatte Mühe Rebecca festzuhalten, die jetzt richtig sauer war. Marlene dagegen war die Ruhe selbst, sie schaute Ansgar in die Augen, legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter und sagte dann betont bedauernd „ich weiß, dass es hart für Dich ist, dass Dich keine will Ansgar und ich verstehe auch, dass Du Dir Hoffnungen gemacht hast. Du bist schließlich auch ein von Lahnstein...aber leider muss ich Dich enttäuschen, Du bist einfach nicht mein Typ. Und egal wie sehr Du Dich bemühst und wie oft Du noch versuchst meine Aufmerksamkeit zu erringen, indem Du mich mit Deinen Sprüchen provozierst...es wird Dir nichts bringen. Sieh es endlich ein und beschäftige Dich zur Abwechslung mal mit Deinem eigenen Liebesleben...ach nein, das geht ja gar nicht, Du hast ja keines. Das tut mir wirklich sehr leid...aber nicht traurig sein, dafür hast Du ja Deine Zigarren und Deinen Whisky. Auch eine schöne Sache und das beste daran ist, wenn sie aufgebraucht sind, kannst Du Dir einfach neue kaufen.“ Es war still im Kaminzimmer, jetzt war es Marlene die lachte und zu Rebeccas Erstaunen grinste ihr Cousin bloß und verließ dann kopfschüttelnd den Raum. Rebecca ging zu ihrer Freundin „ich bin stolz auf Dich“ sagte sie „diese Ansage war längst überfällig“ und zog Marlene an sich. Diese lächelte sie befreit an und sagte „Deine Familie ist echt anstrengend und ich bin froh, dass Du so außer Art geschlagen bist.“


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BeitragVerfasst: 16.08.2015, 16:51 
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Post vom 05.01.2013


Teil 70:

Hagen hatte sich irgendwann von der kleinen Feier geschlichen und sich in seine Suite zurück gezogen. Es ging ihm schlecht, er vermisste Dana und das sie Silvester nicht bei ihm gewesen war und sich bislang auch noch nicht gemeldet hatte, schmerzte ihn. Natürlich hätte er sie anrufen können, aber sein Stolz stand ihm im Weg und außerdem wusste er noch immer nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Seine Frau hatte eine Affäre, er wusste nicht mit wem und was noch viel schlimmer war, er hatte keine Ahnung, was Dana für den Kerl fühlte, ob sie überhaupt etwas für ihn empfand, oder ob es nur um Sex ging. Bei dem Gedanken schüttelte es ihn, allein die Vorstellung, dass ein anderer Mann mit ihr schlief war für ihn die Hölle. Aber seit heute wusste er, dass er sie auf keinen Fall verlieren wollte und deshalb würde er über seinen Schatten springen und mir ihr reden. Bevor er einen Rückzieher machen konnte, griff er nach seinem Handy und wählte ihre Nummer, um sich für morgen mit ihr zu verabreden.

Nach dem Telefonat mit Hagen setzte Dana sich ihrer Mutter gegenüber an den Tisch und biss lustlos in ihr Brot. Victoria beobachtete ihre zweit geborene genau, sie spürte schon lange, dass Dana Probleme hatte und sie befand, dass es an der Zeit war nachzufragen „Eure Probleme sind schlimmer geworden, oder? Ich habe das Gefühl, dass Du Dich immer weiter von Hagen entfernst...was ist denn nur los bei Euch?“ Dana ließ das Brot wieder auf den Teller fallen und schaute ihre Mutter verzweifelt an „ach Mama, es ist alles so kompliziert und ich weiß nicht mehr was ich machen soll...“ sagte sie und schon kullerten die ersten Tränen. Vicky ging um den Tisch herum, nahm sie in die Arme und hielt sie eine ganze Zeit lang einfach nur fest. Als sich Dana etwas beruhigt hatte, nahm sie das Gesicht ihrer Tochter in die Hände und fragte „hast Du Dich verliebt?“ und als Dana daraufhin wieder anfing zu weinen, wusste sie, dass es so war. „Woher weißt Du das?“ fragte Dana ihre Mutter schluchzend und Victoria antwortete „weil ich Augen im Kopf habe, Du mein Kind bist und ich an Silvester gesehen habe, wie Du einem gewissen Herren ziemlich eindeutige Blicke zugeworfen hast.“ Ihre Tochter senkte beschämt den Blick, Victoria hob es sanft an, so dass sie ihr wieder in die Augen sehen konnte und sagte „es ist Ricardo, richtig?“ und Dana nickte. „Ich wollte das doch gar nicht, aber dann ist es passiert, nachdem Hagen und ich mal wieder wegen Jessica und Lukas gestritten hatten...danach habe ich mich so elend gefühlt, aber trotzdem ist es wieder geschehen, als wir uns begegnet sind. Und dann kam Silvester...ich bin mit ihm gegangen, habe bei ihm übernachtet und er war so unglaublich lieb und aufmerksam. Er gibt mir jedes Mal das Gefühl etwas besonderes zu sein, bei ihm fühle ich mich nicht ständig zurück gesetzt. Natürlich ist mir klar, dass man das nicht vergleichen kann, wir haben schließlich nur eine Affäre und da sind die Momente immer sehr intensiv, aber trotzdem...durch ihn spüre ich endlich wieder, wie es ist begehrt zu werden...“ sagte sie und fügte dann hinzu „oh Gott, ich bin so egoistisch und eine Ehebrecherin noch dazu...“ Vicky schüttelte den Kopf „sei nicht so hart zu Dir mein Schatz. Dir wurde viel zugemutet und auch wenn es nie schön ist, den anderen zu betrügen, so passiert es selten ohne Grund. Was Du Dich allerdings fragen musst ist, ob Du Hagen noch liebst. Hast Du ihm schon von Ricardo erzählt?“ fragte sie. Dana wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sagte „er weiß, dass ich eine Affäre habe, aber nicht mit wem. Als ich es ihm gesagt habe, ist er total ausgerastet und ich konnte nicht vernünftig mit ihm reden. Gerade hat er mich angerufen...er klang sehr traurig und will morgen mit mir reden.“ Victoria lächelte sie aufmunternd an „das ist doch schon mal ein Anfang. Aber egal was Du tust Dana, setze Dich nicht unter Druck. Wenn Du noch Zeit brauchst um Dir über Deine Gefühle klar zu werden, dann nimm sie Dir. Aber das musst Du Hagen dann auch ehrlich sagen“ sagte sie und nahm ihre Tochter erneut in die Arme.

Rebecca und Marlene betraten die Wohnung und blieben überrascht stehen, als sie den gedeckten Tisch und die inzwischen fast abgebrannten Kerzen sahen. Marlene deutete auf die Couch und als Rebecca hin schaute, sah sie eine schlafende Marie. „Sieht so aus, als hätte da jemand auf uns gewartet“ flüsterte Marlene leise und schaute sich in der Küche das Essen an, was inzwischen kalt geworden war. „Oh je, sie hat sich so viel Arbeit gemacht...“ sagte sie leise und ging wieder zu ihrer Freundin. Rebecca fragte „sollen wir sie wecken?“ und Marlene schüttelte den Kopf „nein, lass sie schlafen. Zum Essen ist es jetzt ohnehin zu spät. Komm, wir gehen nach oben und reden morgen mit ihr.“ Die junge Gräfin nickte, dann ging sie zum anderen Ende des Sofas, nahm die zusammengelegte Decke, breitete sie aus und deckte damit vorsichtig die Schlafende zu. Anschließend löschten die beiden die Kerzen und gingen leise nach oben in ihr Schlafzimmer.

Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Tag, trafen sich die Frauen wieder. Als Marlene und Rebecca runter kamen, hatte Marie schon aufgeräumt und den Frühstückstisch gedeckt. „Es tut uns leid, dass wir gestern erst so spät da waren und Du Dir die ganze Mühe umsonst gemacht hast“ sagte Marlene, aber Marie winkte ab „ach was, Ihr konntet es ja nicht wissen und so wild war es auch gar nicht. Sollte nur eine kleine Entschuldigung für mein blödes Verhalten neulich sein. Wo wart Ihr eigentlich gestern den ganzen Tag?“ fragte sie. Die beiden tauschten einen vielsagenden Blick aus, dann signalisierte Marlene ihrer Freundin, dass sie es Marie sagen sollte. Rebecca hielt Marie ihre Hand hin, damit sie den Ring sehen konnte und lächelte dabei fröhlich, was Marie automatisch dazu veranlasste auch zu lächeln. Dann schaute sie sich den Ring an und sagte „okay, Du hast einen neuen Ring, der ist wirklich sehr schön...aber in wie weit erklärt das jetzt Eure Abwesenheit gestern?“ fragte sie noch immer ahnungslos. Rebecca wollte sie nicht länger auf die Folter spannen und platze förmlich damit heraus „den habe ich von Marlene bekommen, das ist ein Verlobungsring...“ sagte sie und als Marie nicht reagierte, erklärte sie weiter „sie hat mir an Silvester einen wunderschönen Antrag gemacht und gestern waren wir bei unseren Familien, um die frohe Botschaft zu verkünden. Und was sagst Du? Ist das nicht der Wahnsinn?“ fragte sie ihr Gegenüber. Marie verschluckte sich fast an dem Stück Brot was sie gerade noch im Mund hatte und musste erst mal einen Schluck trinken. Als sie immer noch nichts sagte, sahen die beiden Frauen sie fragend an „ich habe ja nicht erwartet, dass Du Luftsprünge machst, aber ein bisschen freuen könntest Du Dich schon“ sagte Marlene ein bisschen enttäuscht. Rebecca schien das selbe gedacht zu haben, denn sie sagte „das finde ich ehrlich gesagt auch...“ und schaute Marie verständnislos an. Als dieser bewusst wurde, wie sie sich gerade verhielt, entschuldigte sie sich „Ihr habt recht, es tut mir leid. Das ist...eine...wunderbare Nachricht und ich freue mich sehr für Euch“ hörte sie sich selbst sagen und spürte innerlich, dass dies nicht dem entsprach was sie fühlte. Sie ignorierte es und lächelte die beiden an „ich war einfach überrascht, nehmt es mir bitte nicht übel“ sagte sie und stand auf um Marlene zu umarmen „da bist Du nicht die Erste“ sagte Marlene und erwiderte die Umarmung. Als sie dann vor Rebecca stand, spürte sie erneut die innere Aufregung, sie musste sich regelrecht zwingen sie in den Arm zu nehmen, aber kaum fühlte sie ihre Nähe, wollte sie sie am liebsten gar nicht mehr los lassen. Marie schloss die Augen, als sie leise sagte „herzlichen Glückwunsch“ und als ihr bewusst wurde, dass sie es genoss den zarten, warmen Körper von Rebecca zu spüren, wurde sie schlagartig wieder in die Realität geholt. Schnell löste sie sich aus der Umarmung, hoffte, dass keine der beiden etwas gemerkt hatte und setzte sich wieder auf ihren Platz. Rebecca und Marlene schienen besänftigt und die drei wendeten sich wieder ihrem Frühstück zu. Eine halbe Stunde später musste Marlene los, sie hatte einen Termin mit Tristan im No Limits, er hatte ihr gesagt, dass es sehr wichtig war und deshalb wollte sie auf keinen Fall zu spät kommen. Sie gab Rebecca einen liebevollen Kuss, die beiden verabredeten sich für die Mittagspause und dann war sie verschwunden. Marie war aufgewühlt und konnte es in diesem Moment nicht ertragen mit Rebecca alleine zu sein. Sie stand auf und sagte „ich muss mich um ein paar Dinge kümmern..“ und verließ eilig die Wohnung. Rebecca blieb zurück und fragte sich einmal mehr, was mit Marie los war, aber da sie selbst auch genug zu tun hatte, blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken und so machte sie sich ebenfalls auf den Weg zur Arbeit.


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BeitragVerfasst: 16.08.2015, 16:52 
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Post vom 06.01.2013


Teil 71:

Marlene war bereits da und wartete auf Tristan, als dieser mit ein paar Minuten Verspätung eintraf. „Entschuldige bitte, aber mein Vater hat mich aufgehalten“ sagte er und Marlene stellte einmal mehr fest, dass sie ihn inzwischen wieder richtig gut leiden konnte. Sie erkannte wieder den Mann, mit dem sie damals eine Beziehung eingegangen war. Leider aus den falschen Motiven, was sie heute bedauerte, denn sie hätte sich beiden viel Schmerz erspart, wenn sie damals die Freundschaft und nicht die Beziehung gewählt hätte. Zum Glück lagen Hass, Intrigen und all die Verletzungen jetzt hinter ihnen, auch wenn es lange gebraucht hatte. „Kein Problem“ sagte sie „ich bin auch gerade erst angekommen.“ Er knöpfte sein Jacket auf und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. „Was ich Dir jetzt sage, wird Dich wahrscheinlich ziemlich überraschen, aber ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es das Richtige ist“ sagte er und schaute sie an, wobei sie ein leichtes Lächeln zu erkennen glaubte. „Okay, und wovon genau redest Du?“ fragte sie etwas verwundert. Er erklärte es ihr „ich habe entschieden mich aus dem No Limits zurück zu ziehen und zwar komplett. Das heißt ich werde meine Anteile verkaufen und weil ich weiß, dass Du sehr an dem Club hängst und in den letzten Jahren sehr viel Herzblut investiert hast, möchte ich Dir anbieten meine Anteile zu übernehmen. Ich werde Dir einen fairen Preis machen, schließlich liegt mir daran, dass das No Limits weiterhin gut läuft. Also, was meinst Du dazu? Bist Du interessiert?“ fragte er und sah in das verdatterte Gesicht von Marlene. „Was, wie...Moment mal, nicht so schnell. Wieso willst Du denn aussteigen, wir haben den Laden doch bestens im Griff und sind ein gutes Team. Hat das vielleicht etwas mit Rebecca und mir zu tun, weil wir heiraten wollen?“ fragte sie vorsichtig. Tristan schaute erst verwundert, dann lachte er plötzlich„nein, das hat nichts damit zu tun. Ich habe gesagt, dass ich mich für Euch freue und dazu stehe ich auch, es ist gut so, wie es ist. Die Entscheidung ist viel eher beruflicher Natur, Lahnstein Enterprises läuft so gut, dass es meine ganze Aufmerksamkeit und all meine Zeit in Anspruch nimmt. Ich habe große Pläne, möchte mich zukünftig ganz darauf konzentrieren und da bleibt leider keine Zeit mehr für das No Limits“ sagte er. Marlene war sprachlos, sie ließ die Information sacken und sagte nach einer Weile „es freut mich natürlich für Dich, dass Lahnstein Enterprises so super läuft und ich finde es toll von Dir, dass Du mir Deine Anteile verkaufen möchtest....Aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wo ich das Geld auftreiben soll und ob ich den Club ganz alleine führen kann und will.“ Tristan musterte sie aufmerksam, er war völlig entspannt „also um das Geld brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Bei den Zahlen, die das No Limits schreibt, bekommst Du von jeder Bank einen Kredit, der die Summe abdeckt. Und was das andere angeht...überleg es Dir, Du musst das nicht heute entscheiden. Ich habe keine Zweifel, dass Du das auch allein kannst, hast Du doch quasi in letzter Zeit eh schon gemacht“ sagte er und stand auf. „Ich muss leider schon wieder los, lass Dir meinen Vorschlag in Ruhe durch den Kopf gehen und melde Dich bei mir, wenn Du Dich entschieden hast, okay?“ fragte er. Sie stand ebenfalls auf „in Ordnung, danke“ sagte sie und schaute ihm noch eine ganze Weile ungläubig hinterher.

Zur Mittagszeit saßen Rebecca und Marlene gemeinsam im No Limits und hatten gerade gegessen, als die junge Gräfin sagte „Du wirst das Angebot von Tristan doch hoffentlich annehmen.“ Ihre Freundin schaute sie an „ich weiß es nicht, das ist eine schwerwiegende Entscheidung und die will ich nicht übers Knie brechen“ sagte sie und drehte dann erneut ihren Kopf zur Seite, um zu sehen, was Dana und Hagen machten. Marlene sagte „die beiden scheinen sich wieder anzunähern...sieht jedenfalls ganz entspannt aus und sie sitzen schon ziemlich lange zusammen.“ Rebecca lachte wissend „Du willst doch nur vom Thema ablenken“ sagte sie, schaute dann aber trotzdem zu den beiden und fügte hinzu „aber es stimmt, sieht wirklich nach Versöhnung aus“ bevor sie sich wieder ihrer Freundin zuwendete. Marlene lachte nun ebenfalls „hör auf zu grinsen, es stimmt gar nicht, dass ich ablenken will. Ich habe doch gesagt, dass ich es mir in Ruhe durch den Kopf gehen lassen muss“ sagte sie und legte ihren gestreckten Arm auf den Tisch. Rebecca nahm die angebotene Hand in ihre und sagte „gut, dann will ich Dir mal glauben und Du sollst Dir ja auch die Zeit nehmen, die Du brauchst. Mein Bruder hat schließlich gesagt, dass es nicht eilt.“

Dana saß alleine am Tisch, Hagen hatte einen Anruf bekommen und war zum Telefonieren kurz aufgestanden. Sie war angenehm überrascht von seinem Verhalten, das erste Mal seit langer Zeit hatten sie vernünftig miteinander geredet und zwar nicht über ihre Affäre, sonder über all das was schon lange schief lief zwischen ihnen. Eine vertraute Stimme holte sie aus ihren Gedanken und ließ sie zusammen zucken „hallo Dana, schön Dich hier zu sehen“ sagte Ricardo sanft und lächelt sie an. Hagen kam in diesem Moment zurück und als er Ricardo und Dana entdeckte und sah, wie seine Frau den Arzt anguckte, fiel ihm fast alles aus dem Gesicht. Er hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass er soeben den Mann sah, mit dem Dana ihn betrog und alles in ihm geriet innerhalb von wenigen Sekunden außer Kontrolle. Er stürmte auf den Tisch zu, riss Ricardo zu sich herum und schlug ihm ohne Vorwarnung seine Faust mitten ins Gesicht. Die Wucht des Schlages beförderte den Spanier zu Boden, der im ersten Moment überhaupt nicht wusste, wie ihm geschieht, bis Hagen ihn anschrie „der war dafür, dass Du es mit meiner Frau treibst Du verdammter Dreckskerl!“ Dana war blass geworden und konnte sich vor Schreck kaum rühren, so aggressiv kannte sie ihren Mann nicht. Hagen packte den am Boden liegenden, aus der Nase blutenden Mann am Kragen und wollte erneut zuschlagen, aber Rebecca und Marlene verhinderten dies und zerrten ihn von Ricardo weg. Rebecca schrie ihren Bruder an „lass ihn sofort los Hagen! Er liegt schon am Boden und Du willst trotzdem weiter zuschlagen! Hast Du den Verstand verloren?!“ Sie kniete sich auf den Boden und betastete vorsichtig Ricardos Gesicht „das blutet ja wie verrückt...kannst Du aufstehen?“ fragte sie besorgt und half ihm sich langsam auf zusetzten. Josie reichte ihr ein nasses Tuch, Rebecca legte es Ricardo vorsichtig auf die blutende Nase, was ihn kurz aufstöhnen ließ „tut mir leid“ entschuldigte sie sich sofort und er nahm das Tuch lieber selber in die Hand und legte seinen Kopf in den Nacken. Hagen hatte ihn ganz schön erwischt, das Blut schoss ihm noch immer aus der Nase. Mit Rebeccas Hilfe stand er auf und als er in Hagens Richtung guckte, wurde dieser wieder wütend und wollte auf ihn losgehen, aber Marlene ging dazwischen und stellte sich ihm in den Weg „es reicht jetzt Hagen, Du verlässt sofort den Club oder wir bekommen richtig Ärger, verstanden?“ sagte sie streng. Er starre sie wütend an „Hagen, bitte“ versuchte es Marlene nun noch einmal etwas sanfter „ich verstehe ja, dass Du aufgebracht bist, aber das ist keine Lösung. Also sei bitte vernünftig und geh jetzt, bevor Du noch mehr Schaden anrichtest“ sagte sie und war erleichtert, als er sich tatsächlich zurück zog. Als sie allerdings sah, dass er zu der noch immer geschockten Dana ging, lief sie hinterher und stellte sich schützend vor ihre Schwester. Hagen sah seine Frau an „wie lange treibst Du es schon mit diesem Kerl und wie oft habt ihr Euch getroffen? Hat es Spaß gemacht mich ausgerechnet mit diesem möchte gern Spanier zu betrügen? Hat es Dir einen Kick gegeben, es mir nicht zu sagen, nur damit ich selbst sehen kann, wie ihr zwei Euch an schmachtet?“ fragte er voller Verachtung. Dana brachte keinen Ton heraus, sie stammelte „so ist das nicht Hagen...“ aber er hörte ihr gar nicht mehr zu, sondern drehte sich um und verschwand. Marlene nahm ihre Schwester in die Arme, die weinend sagte „dabei hatte es so gut angefangen, ich konnte doch nicht ahnen, dass Ricardo hier auftaucht.“ „Ist schon gut“ versuchte Marlene sie zu beruhigen „es ist nicht Deine Schuld.“ Rebecca hatte es in der Zwischenzeit geschafft ihren Freund notdürftig zu versorgen, er hatte ihr gesagt was sie machen sollte und immerhin hatte die Nase aufgehört zu Bluten. Marlene und Dana traten zu den beiden und die jüngere sagte kleinlaut „es tut mir leid...“ Ricardo sah sie an „muss es nicht...“ und als er merkte, wie betroffen die Frauen waren scherzte er „Hagen hat einen echt kräftigen Schlag, aber meine Nase ist kräftiger.“ Wirklich lachen konnte darüber niemand, Rebecca schüttelte nur den Kopf, verdrehte sie Augen und sagte „Männer...“


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BeitragVerfasst: 16.08.2015, 16:52 
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Post vom 07.01.2013


Teil 72:

Es vergingen einige Tage, das Jahr hatte turbulent begonnen und die Krise zwischen Dana und Hagen wurde immer schlimmer, statt besser. Marlene hatte neben dem Stress im Club viel Aufbauarbeit bei ihrer Schwester zu leisten und Rebecca bekam sie nur wenig zu Gesicht. Noch rarer machte sich allerdings Marie, sie war kaum zuhause im Moment und wenn Rebecca sie mal zu packen bekam und mit ihr sprechen wollte war sie kurz angebunden, oder kam mit einem neuen Vorwand um die Ecke, weshalb sie ganz schnell gehen musste. Die Tür öffnete sich und Marlene betrat die Wohnung, es war bereits früher Abend und als sie Jacke und Schuhe ausgezogen hatte, ließ sie sich erschöpft auf das Sofa fallen. Rebecca ging zu ihr und fragte „was ist los? Wieder Dana?“, was Marlene bestätigte, woraufhin Rebecca sagte „also versteh mich jetzt bitte nicht falsch, ich mag Dana wirklich sehr, aber ich möchte auch gerne mal wieder einen Abend mit meiner Freundin verbringen, ohne das diese Krise über uns schwebt.“ Marlene schaute sie an und sagte „Du könntest dazu beitragen, indem Du Deiner Freundin einen Kuss gibst...sie ist nämlich schon mächtig auf Entzug und weiß gar nicht mehr, wie sich das anfühlt.“ Die junge Gräfin machte ein bedauerndes Gesicht „was denn, so schlimm ist es schon? Das geht natürlich gar nicht“ sagte sie belustigt und beugte sich zu Marlene, um sie zu küssen. Aus dem kleinen Spaß wurde schnell mehr, der Kuss intensivierte sich und im nächsten Moment hatte Rebecca ihre Freundin zum liegen gebracht und sich auf sie gelegt. „Anscheinend bin ich nicht die einzige mit Entzugserscheinungen“ raunte die Blonde und ließ sich von Rebecca das Oberteil ausziehen. „Da hast Du recht“ kam die Antwort „und jetzt komm her“ flüsterte die Brünette mit rauer Stimme und öffnete nun auch die Hose ihrer Freundin. „Sollen wir nicht lieber nach oben gehen?“ fragte Marlene leise und schwer atmend, weil Rebecca sie erneut wild und leidenschaftlich geküsst hatte. Die Gräfin fuhr unbeirrt fort, hatte die Blonde inzwischen auch von der Hose befreit und zog sich selbst in diesem Moment den Pullover aus „ich will Dich jetzt und ich will Dich hier“ sagte sie und begann den Körper ihrer Freundin mit heißen Küssen zu bedecken. Marlene wehrte sich nicht länger und als Rebeccas Kopf wieder auf Augenhöhe war, vergrub sie die Hände in ihren Haaren und sagte „Du machst mich verrückt...“ und küsste sie fordernd, ehe ihre Freundin wieder das Kommando übernahm und Marlene zeigte, wie groß der Entzug und die Sehnsucht nach ihr waren.

Als Marie die Tür öffnete und sah, was sich auf dem Sofa abspielte, blieb sie wie angewurzelt stehen. Sie sah den nackten Rücken von Rebecca über den jetzt sanft Marlenes Hände glitten, bevor Rebecca sich runter beugte und ihre Freundin küsste. Der Anblick war faszinierend und schmerzhaft zugleich, Marie schloss die Augen, drehte sich um und verließ schnell wieder die Wohnung, wobei die darauf achtete, dass die Tür keinen Lärm machte. Sie ging wieder raus an die frische Luft, wartete darauf, dass ihr Herzschlag sich beruhigte und versuchte nicht an das zu denken, was sie gerade gesehen hatte. In den letzten Tagen hatte Marie alles daran gesetzt Rebecca aus dem Weg zu gehen und es war ihr sogar gelungen nicht mehr die ganze Zeit an sie zu denken, weil sie viel damit zu tun hatte die Eröffnung ihrer Zweigniederlassung zu planen. Und dann platze sie ausgerechnet in ein Schäferstündchen der beiden Frauen und alles war umsonst gewesen. Sofort spürte sie wieder den beißenden Schmerz und eine Sehnsucht, von der sie nicht wollte, dass es sie überhaupt gab, erfüllte ihr Herz. Sie stieg in ihr Auto und ohne ein Ziel zu haben fuhr sie los, sie wollte einfach nur weg von hier.

„Wir sollten uns wieder anziehen, nicht das Marie uns noch hier erwischt“ sagte Marlene und wollte schon aufstehen, aber Rebecca hielt sie zurück „sei doch nicht so ungemütlich...selbst wenn sie jetzt rein käme, dann sieht sie auch nichts schlimmes. Nur zwei Frauen unter der Decke“ sagte sie. Marlene grinste sie an „Du meinst wohl zwei nackte Frauen unter der Decke“, was Rebecca dazu verleitete die Decke anzuheben und frech lächelnd zu sagen „stimmt, jetzt sehe ich es auch.“ Marlene schlug ihr gespielt empört auf die Finger „na, na Gräfin Lahnstein, wo ist ihr Anstand geblieben“ feixte sie und Rebecca sagte provokant „also gerade eben hat es Dir noch sehr gut gefallen, dass ich unanständig war.“ Erneut musste Marlene lachen, dann zog sie Rebecca zu sich, küsste sie und sagte „stimmt, ich liebe es, wenn Du unanständig bist.“

„Noch einen bitte“ sagte Marie zu der Barfrau, die ohne einen Kommentar das Glas wieder füllte. Und genau wie die drei anderen zuvor, kippte Marie auch diesen Whisky mit einem mal runter. Der Alkohol brannte ihr in der Kehle und sie spürte bereits, dass er Wirkung zeigte, denn sie hatte kaum etwas gegessen heute. Sie starrte das leere Glas in ihrer Hand an, vor ihren Augen verschwamm es und plötzlich sah sie Rebeccas Gesicht vor sich. Wütend knallte sie das Glas auf den Tresen und verlangte nach einem weiteren Drink. Als sie auch diesen runter gestürzt hatte, legte sie zwei Geldscheine auf den Tisch und verließ leicht schwankend die Bar.

Marlene und Rebecca hatten ihr Stelldichein inzwischen beendet und saßen sich an der Küchentheke gegenüber. „Wie lange willst Du Dir eigentlich noch Tristans Angebot durch den Kopf gehen lassen?“ fragte die Brünette fast schon beiläufig. Marlene schaute sie zweifelnd an „keine Ahnung, ich weiß einfach nicht, ob ich der ganzen Sache wirklich gewachsen bin“ sagte sie unsicher. Rebecca verdrehte leicht die Augen und als Marlene es bemerkte fragte sie „was ist?“ Die junge Gräfin sagte „Deine Unsicherheit ist völlig unbegründet Marlene. Natürlich ist das No Limits eine große Sache und sicherlich eine Herausforderung. Aber es ist ja nicht so, als ob Du damit bislang noch nichts zu tun gehabt hättest. Du führst den Laden jetzt seit ein paar Jahren und zwar sehr erfolgreich. Also wovor hast Du bloß so eine Angst?“ Die Blonde sah sie verständnislos an „ich habe den Laden aber nie alleine geführt, sondern zusammen mit Tristan und der hat sich nun mal viel mit dem ganzen Geschäftskram beschäftigt, während ich mehr für das Kreative zuständig war“ erklärte sie und schien leicht angenervt. Rebecca ließ sich davon nicht beeindrucken, sie hatten bereits öfter darüber diskutiert und sie ließ diese Erklärung nicht mehr gelten „und?“ fragte sie nun ihrerseits leicht provokant. „Was und? Ich habe es Dir doch schon mehr als einmal erklärt...“ sagte Marlene etwas ungehalten. Rebecca stand von ihrem Platz auf, ging zu ihrer Freundin und als sie vor ihr stand sagte sie „ja das hast Du, aber das sind alles keine Gründe es nicht zu tun. Du schiebst das doch nur vor, weil Du Angst hast Marlene...dabei hast Du das gar nicht nötig“ sagte sie und als Marlene Anstalten machte etwas sagen zu wollen, legte sie ihr einen Finger auf die Lippen. „Nein, Du hörst mir jetzt zu. Ich habe es Dir schon so oft gesagt und ich sage es Dir auch noch tausend Male, wenn es nötig ist...Du kannst viel mehr als Du denkst und Du bist schon längst nicht mehr nur für den kreativen Teil im Club zuständig. Wie oft hast Du Tristan vertreten, wenn er nicht da war, oder keine Zeit hatte? Du schmeißt den Laden doch fast schon alleine Marlene und alles was Du vielleicht bisher noch nicht kannst, lernst Du eben. Außerdem bist Du nicht alleine, sondern hast gleich zwei Familien im Rücken, die Dich unterstützen und Dir helfen, wenn es nötig sein sollte. Also tu mit bitte einen Gefallen, hab Vertrauen in Dich und Deine Fähigkeiten und hör auf Dein Licht so unter den Scheffel zu stellen. Du kannst das, das weiß ich und deshalb solltest Du diese Chance nutzen, wenn es das ist, was Du möchtest“ beendete Rebecca ihre kleine Ansprache. Marlene schaute ihr in die Augen, sie wirkte jetzt wieder aufgeschlossener, als sie sagte „wenn Du das sagst, klingt das alles so einfach...aber vielleicht hast Du ja recht.“ Rebecca lächelte sie an „heißt das Du wirst es versuchen?“ fragte sie und Marlene nickte vorsichtig „es reizt mich schon und manchmal muss man wohl einfach etwas riskieren, wenn man gewinnen möchte.“ Die Brünette legte ihre Arme um sie „das ist meine Frau, so gefällst Du mir schon viel besser“ flüsterte sie stolz. „Danke“ sagte Marlene leise und zog ihre Freundin an sich, doch bevor diese etwas erwidern konnte klingelte das Telefon. Rebecca ging dran und nach einer Weile sprach sie erschrocken in den Hörer „ist Dir etwas passiert?...ja, verstehe...nein, wir sind gleich da“ sagte sie und beendete das Gespräch. Marlene schaute sie fragend an und Rebecca sagte besorgt „das war Marie, sie hatte einen Autounfall...“


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