Foto: ARD/Anja Glitsch
INTERVIEW MIT JASMIN LORD (Rebecca von Lahnstein)
In der Jubiläumsfolge 3333 zelebriert die gräfliche Familie von Lahnstein einen glamourösen venezianischen Maskenball auf Schloss Königsbrunn. Rebecca von Lahnstein (Jasmin Lord) ist natürlich mit dabei.
Mit 15 zog sie aus der elterlichen Wohnung in Stuttgart aus, um als Schauspielerin Karriere zu machen. Am 6. November feiert Jasmin Lord nicht nur ihren 20. Geburtstag, sondern auch 3500 Folgen "Verbotene Liebe". Wir haben uns mit der Daily-Soap-Darstellerin unterhalten.
3500 Folgen "Verbotene Liebe" - was bedeutet es für dich, dabei zu sein?
Es ist natürlich spannend, weil man das ja nicht jeden Tag erlebt und es macht auf jeden Fall Spaß. Wir sind zwar den Großteil der Zeit am Drehen im Studio aber auch viel unterwegs: Autogrammstunden, Hilfsprojekte - und es wird natürlich bei Veranstaltungen gefeiert.
Ihr feiert auch im Team?
Ja, wir machen im Januar eine große Party und feiern gleichzeitig auch 15 Jahre "Verbotene Liebe".
Was sagst du zu deiner Wahl zum "schönsten Soap-Star Deutschlands"?
Das hat mich natürlich schon gefreut. Es ist ja nichts, wofür man sich beworben hat, und es ist schön, wenn die Leute das finden. Aber in erster Linie bin ich Schauspielerin - die Wahl hat damit ja eher weniger zu tun. Aber es ist natürlich schmeichelhaft.
... aber es macht sich doch auch nicht schlecht im Lebenslauf?
Das nicht, aber ich würde viel lieber eine Rolle spielen, die hässlich ist und von den Charakterzügen spannender als eine langweilige Schöne, die einfach nur schön ist und keinen spannenden Charakter und keine tiefen Züge hat.
Siehst du dich in deiner Rolle denn als langweilige Schöne?
Nein, eher als nichtswissende, tollpatschige, sehr dramatische ... aber mehr kann ich dazu nicht sagen! (lacht)
Und wie viel von deiner Rolle der Rebecca von Lahnstein steckt in dir?
Eigentlich sehr sehr wenig. Ich habe gerade eine Folge "Verbotene Liebe" gesehen, und ich fand es schon ziemlich lustig: Diese Bewegungen, die ich da mache - das ist nichts, was ich privat machen würde. Es gibt auch Schauspieler, die sind privat ähnlich wie ihre Rolle. Das bin ich auf jeden Fall nicht und ich finde das gut so.
Wie sind die Reaktionen der Fans von "Verbotene Liebe" auf dich?
Die sind ganz unterschiedlich: Es gibt Leute, die mögen einen nicht so und andere, die einen lieben. Am Anfang geht einem Kritik sehr nahe und man nimmt das persönlich. Aber es ist auch toll zu sehen, was für originelle Sachen sich die Leute teilweise einfallen lassen.
Vor allem über deine neue Frisur haben sich die Leute im Internet ausgelassen ...
... oh ja, "das Pony"! Ich muss jedes Mal lachen, wenn ich das höre, ich finde das so lustig. Dass eine Frisur so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann. Der Pony ist mittlerweile wieder länger, aber der Spitzname ist geblieben.
Wie bist du als Kollegin?
Ich hoffe mal ganz nett: Ich mag es, unter Menschen zu sein, zu kommunizieren und hab auch wirklich sehr nette Leute um mich rum. Es ist wirklich eine nette Atmosphäre im Team und ich kann nichts Negatives drüber sagen.
Du bist in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Was verbindet dich mit der alten Heimat?
Mein Zuhause natürlich! Ich hab schon überall auf der Welt gewohnt, aber wenn man nach Hause kommt, dann bekommt man wieder das Gefühl von Kindheit, von Vertrauen - egal, wo ich hinziehe. Ich liebe Stuttgart, es ist meine Heimat.
Aber doch eine Kleinstadt im Vergleich zu Berlin, New York ...
... auf jeden Fall! Aber es ist mein Zuhause, es ist übersichtlich und nicht ganz so groß. Alles ist sauber und ordentlich, klein und gemütlich - für mich die tollste Stadt!
Trifft man dich manchmal in Stuttgart?
Momentan eher selten, da ich viel arbeite und meistens in Berlin, Köln oder München bin. Aber wenn ich dann mal in Stuttgart bin, gehe ich mit meinen Freunden die Königstraße hoch und runter. Ganz unten am Hauptbahnhof ist so ein Crèpes-Stand. Dann lauf ich hoch, und am Rotebühlplatz sind so leckere Pizzerien ...
Du bist früh zu Hause ausgezogen, um dich allein in Hamburg, Spanien und New York durchzuschlagen. Haben deine Eltern dich bei deinen Karriereplänen unterstützt?
Immer! Da ich schon mit sieben Jahren gesagt hab, dass ich Schauspielerin werden möchte wussten sie, dass ich das unbedingt machen wollte und haben mich deshalb auch unterstützt. Meine Mutter ist ja auch mit Mitte 20 von Kolumbien nach Deutschland gekommen, da konnte sie es irgendwie nachvollziehen, dass ich weg wollte. Ich wollte nach New York, um Englisch zu lernen und Schauspielunterricht zu nehmen.
Hat ja geklappt!
Ja, ich bin mit 15 erst mal nach Hamburg gezogen, um an die Stage School zu gehen. Dann bin ich aber in New York an der Schauspielschule genommen worden und mit 16 dorthin gezogen.
Wie bist du als so junger Mensch mit dem Heimweh klar gekommen?
Ich war schon mit 14 für ein halbes Jahr im Internat in Spanien, und das war das Schlimmste: Ich konnte am Wochenende nicht raus und fühlte mich wie im Gefängnis. Natürlich hatte ich Heimweh, aber mich hat immer dieser Traum geleitet, dass ich mein Ziel erreichen will. Trotzdem: Keine Ahnung, ob ich heute den Mut hätte, das noch mal zu machen!
Und wo zieht es dich jetzt noch hin?
Mein größter Traum wäre es, so freiberuflich tätig zu sein, dass ich mal für ein halbes Jahr nach New York könnte, dann nach L.A. - Amerika reizt mich schon am meisten. Aber ich bin auch sehr glücklich in Deutschland.
Ein Rollenangebot welches Regisseurs würdest du nicht ausschlagen?
Tom Tykwer! Ich finde ihn einfach toll, kreativ. Ich finde auch Marc Forster sehr interessant, der den letzten James-Bond-Film gedreht hat. Roland Emmerich finde ich auch toll. Und Quentin Tarantino - aber das wird wohl ein Traum bleiben.
Bist du in Social Communities aktiv?
Eigentlich nur bei Facebook, aber sonst eher nicht. Ich nehme auch nur Leute als Freunde an, die ich kenne.
Der Ausstrahlungstag der Jubiläumsfolge von "Verbotene Liebe" ist gleichzeitig dein 20. Geburtstag. Wie feierst du?
Ich feiere bei den "MTV Europe Music Awards" in Berlin. Muss aber leider am nächsten Tag schon wieder arbeiten.
Quelle:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... hp/2264387